Ohne Teamkapitän Piechowiak, Mittelblocker Florian, Zuspieler Grabbe und mit Willebrand im Trainingsrückstand hätte man meinen können, die Bottroper werden sich schwer tun, gegen den Tabellenzweiten aus Bochum. Hätte man… aber die Bottroper bewiesen im Spitzenspiel schlussendlich das Gegenteil!
„Insgesamt bin ich sehr zufrieden mit der Spielleistung und überglücklich über das nun sichere Saisonergebnis“, sagt Daniel Lemanski nach dem Spiel, in dem er selbst mal wieder ran durfte um den verletzten Zuspieler Christopher Grabbe zu ersetzen.
Gorden Kappenberg und Timo Preußner sorgten zusammen mit Libero Mike Grünheit für eine größtenteils sichere Annahme aus der Lemanski seine Angreifer gut einsetzen konnte.
Im ersten Satz startet das Team um Interims-Kapitän Jan Geilen verhalten in die Begegnung. „Eigentlich ist das bei uns ja leider schon fast üblich“, scherzt Lemanski erleichtert nach dem Spiel. Aber trotz leichtem Punktrückstand zu Satzbeginn, verbuchen die Bottroper den ersten Satz mit deutlichen 25:18 für sich.
Der zweite Durchgang verlief dann besser für die Gastgeber aus Bochum. Mit dem variablen Spiel hatten die Bottroper Probleme und gaben den Satz mit 22:25 an die Bochumer ab.
1:1 in Sätzen, zu diesem Zeitpunkt absolut verdient für beide Seiten, war der dritte Satz äußert turbulent. Spielerisch ausgeglichen bis zum Schluss, verunsicherte der Schiedsrichter nach einer Fehlentscheidung, gefolgt von Protesten der Bottroper Bank und einer roten Karte, die vor diesem Zeitpunkt mit 19:16 führenden Bottroper. Erst bei 19:19 erzielt der Tabellenführer den Sideout. Punkt um Punkt ging es ausgeglichen weiter bis die Bottroper beim Spielstand von 31:29 den Satz gewinnen können.
Zwei Satzgewinne sind ein Punkt – rein rechnerisch hätte dies bereits gereicht um bis zum Saisonende nicht mehr von der Tabellenführung verdrängt werden zu können. „Aber wenn Du auf dem Feld stehst, willst Du auch gewinnen“, beschreibt Lemanski die emotionale Lage eines Spielers auf dem Spielfeld.
Der vierte Durchgang war schlussendlich wieder eine deutliche Angelegenheit für den Tabellenführer aus Bottrop, nach einer schlechten Annahme der Bochumer beschließt Mittelblocker Martin Steckel mit einem direkten Gegenangriff zum 25:18 den Spielgewinn und den Aufstieg in die Oberliga.
Als faire Sportsleute gratulierten die Bochumer, für die es nun noch eng werden kann um den zweiten Tabellenplatz, den Gästen aus Bottrop zu einer unerwartet erfolgreichen Saison.
Für den VC 90 spielten: Geilen, Steckel, Wimmer, Preußner, Kappenberg, Lemanski und als Libero Grünheit. Als Ergänzung standen noch Boer, Willebrand und Urbanietz zur Verfügung – Grabbe übernahm ersatzweise den Part des Trainers.
„Bier statt Sekt nach dem kommenden Heimspiel gegen SVE Bochum-Grumme“ wird die Devise lauten, wenn am kommenden Samstag um 16:00 Uhr das letzte Heimspiel in der Bottroper Dieter-Renz-Halle stattfindet.
Etwas wenig gefeiert hat das Team schon direkt nach Spielende, aber „wir wollen den Erfolg gern gemeinsam mit den heimischen Fans und Vereinsmitgliedern feiern“, sagt Tim Boer, der im Spiel gegen Bochum nicht zum Einsatz kam.
Keineswegs wollen die Bottroper nun aber die letzten Spiele auf die leichte Schulter nehmen, auch gegen Grumme und Horst sollen Leistung und damit auch das Ergebnis stimmen.
TUSEM Essen – VC Bottrop 90 3:0 (25:14; 25:23; 25:18)
Zu Beginn der Partie wurden die ersten Punkte vor allem durch das gute Zusammenspiel eingefahren.
Nachdem sich TUSEM einen Vorsprung erspielt hatte, verschenkten die Damen aus Bottrop durch einige Aufschlagfehler wichtige Punkte und somit auch den ersten Satz an die Mannschaft aus Essen.
Der zweite Satz startete zunächst ausgeglichen, doch die Bottroperinnen erhöhten den Druck im Angriff und konnten sich so einen 3 Punkte Vorsprung herausspielen. Durch die nun bessere Abwehrarbeit konnte dieser Vorsprung auch bis zum 21:18 gehalten werden. Zwei gute Aufschläge der Essenerinnen verunsicherten die Mannschaft aber so stark, dass TUSEM ausgleichen konnte (23:25). Die Essener nutzen nun ihre langjährige Spielerfahrung und spielten zwei gut platzierte Angriffe, womit auch dieser Satz knapp an die Gegner ging.
Mit dem Wissen, dass das Spiel noch nicht verloren war, ging das Team in den dritten Satz und startete mit starken Aufschlägen und einer 7:3 Führung
Die zuvor verschenkten Sätze erzeugten jedoch eine schlechte Grundstimmung auf dem Spielfeld, weshalb die Absprache zwischen den Spielerinnen oftmals nicht stimmte und unnötige Fehler produziert wurden.
Zum Ende des Satzes ließen die Damen aus Bottrop zwar noch einmal kurz ihren Kampfgeist aufblitzen, welcher aber durch den Satzgewinn und somit auch den Gewinn des Spiels durch TUSEM Essen beendet wurde.
„Unsere personelle Situation war leider nicht berauschend, aber mit so einem „Kollektivausfall“ hab ich nicht gerechnet, vor allem weil wir zwischenzeitlich geführt hatten. Es ist schwer motivierende Worte zu finden, aber wir können das besser und konzentrieren uns auf die nächsten Spiele. “ so Außenangreiferin Bine Burczyk.
Überraschend schlägt der 1. VC Minden den Konkurrenten und tabellensiebten Sc Grün-Weiß Paderborn, somit wären 2 Punkte in zwei Spielen die letzte Möglichkeit den Abstiegsrelegationsplatz zu verlassen. Voraussetzung hierfür ist das Paderborn die kommenden Spiele verliert.