Seit 2021 ist Bottrop Fairtrade-Town. Der Titel konnte 2023 erfolgreich verteidigt werden. Dies und das Engagement der vielen Akteur:innen in Bottrop wurde nun gefeiert.
Die erste Auszeichnung fand im November 2021 während der Corona-Pandemie statt und so konnte der Titel nur in einem sehr kleinen Kreis gefeiert werden. Für die Titelerneuerung war jetzt ein größerer Rahmen möglich, der insbesondere das starke Engagement der Bottroper Steuerungsgruppe würdigte, die seit Oktober 2020 das Thema Fairtrade in Bottrop kontinuierlich vorantreibt. Der Blick in die Zukunft richtet sich jetzt auf die Charta der Fairen Metropole 2030, mit deren Unterzeichnung ein Bekenntnis zu den Grundsätzen des Fairen Handels, zur Förderung von menschenwürdigen Arbeitsbedingungen in der Lieferkette von Produkten und ein Starkmachen gegen die Ausbeutung von Mensch und Natur verbunden ist.
Der bekannte Bottroper Journalist, Reporter, Sportkommentator und Fairtrade-Botschafter in Bottrop Tibor Meingast begrüßte die Anwesenden aus Politik, Verwaltung und Zivilgesellschaft. Bürgermeisterin Monika Budke überbrachte herzliche Grüße des Oberbürgermeisters und hob die Zusammenarbeit vieler verschiedener Akteur:innen besonders hervor, um das gemeinsame Ziel, den Fairen Handel, in Bottrop weiter zu verankern: „Ich freue mich, dass Bottrop zum internationalen Netzwerk der Fairtrade-Towns gehört. Wir werden uns weiterhin mit viel Elan für den Fairen Handel vor Ort einsetzen.“
Anke Büker-Mamy zeigte als Sprecherin der Steuerungsgruppe mit vielen Bildern und kleinen Geschichten die zahlreichen Aktivitäten und das breite und nachhaltige Engagement für den Fairen Handel in Bottrop auf. „Viele Mitglieder der Steuerungsgruppe sind seit Beginn im Oktober 2020 dabei, aber wir konnten auch neue Mitstreiterinnen und Mitstreiter begrüßen, was sehr schön ist, gerade weil wir aus unterschiedlichen Bereichen kommen. Wir sehen die erneute Auszeichnung als Anerkennung und Bestätigung unseres Engagements und als Ansporn, weiter am Ball zu bleiben, um auch die nächste Verlängerung zu schaffen.“
Als aktive, junge Unterstützer des Fairen Handels begrüßte Tibor Meingast Schüler:innen mit ihren Lehrerinnen von der Willy-Brandt-Gesamtschule, die von ihren Erfahrungen mit dem Fair-o-mat berichteten, einem Snackautomaten mit fair gehandelten Snacks. Der Automat wird seit einem Jahr dort von einer Schülergruppe betreut, die die Nachfrage regelmäßig überprüft, das Angebot ggf. angepasst und die Bestellungen organisiert. Ein überzeugendes Erfolgsmodell.
Mit Stefan Wittling, dem Jugendleiter des VfB Bottrop, stand ein neu gewonnener Akteur des fairen Handels dem Moderator für Fragen zur Verfügung. Er berichtete anschaulich, dass im Jugendbereich mittlerweile mit fair gehandelten Fußbällen gespielt wird, die qualitativ sehr gut seien, wie er betonte, und die über ein Crowdfunding finanziert wurden.
Der nächste große Schritt wird mit der Unterzeichnung der Charta der Fairen Metropole Ruhr 2030 angestrebt. Die Charta 2030 ist eine „Fairfassung“ für das Ruhrgebiet, versteht sich als Selbstverpflichtung der Kommunen und knüpft dort an, wo die Kampagne Fairtrade-Town aufhört. Angela Schmitz, Regionalpromotorin und Projektreferentin der Fairen Metropole Ruhr, stellte den Anwesenden kurz die Inhalte und Ziele der Charta vor: „Die Charta Faire Metropole Ruhr 2030 ist ein Wegweiser für Kommunen, sich zu einer nachhaltigen Zukunft des Ruhrgebiets, zu Fairem Handel und Fairer Beschaffung in der eigenen Stadt zu bekennen und diesem Bekenntnis in sieben Zielen konkrete Taten folgen zu lassen. 13 Kommunen haben die Charta bereits unterzeichnet, Bottrop könnte zeitnah folgen.“
Die Steuerungsgruppe plant bereits weitere Aktionen rund um den Fairen Handel in Bottrop und wird ihr Engagement in Bottrop weiter ausbauen; Informationen gibt es hier.
(c) Text & Foto: Stadt Bottrop