Warum ein Informationssystem mit Geodaten wichtig ist

Wichtige Grundlage auch für Arbeit im InnovationCity-Projekt

 

Im Zuge des sogenannten “InnovationCity-Rollouts” werden Erkenntnisse aus dem Projekt in Bottrop auch auf andere Ruhrgebietsstädte übertragen. Grundlage und unerlässlicher Helfer dabei ist auch ein spezielles Geodateninformationssystem, an dessen Erstellung die Stadtverwaltung einige Jahre lang gearbeitet hat. Die Entwicklung wird nachfolgend vom zuständigen Abteilungsleiter im städtischen Amt für Informationsverarbeitung, Ralf Riemer, näher beschrieben:

 

Als zentrale Stelle für das Geodatenmanagement werden in der Abteilung “Grafische Informationssysteme” seit fast zwei Jahrzehnten Konzepte und Strategien für eine einheitliche Organisation und Steuerung der Bottroper Stadtverwaltung im Bereich der grafischen Informationsverarbeitung erstellt. Planung, Organisation und Betrieb der kommunalen Geodateninfrastruktur (GDI) ist hier das Kerngeschäft, wobei die Produktion der geo-relevanten Fach- und Geobasisdaten weiterhin den Zuständigkeiten der einzelnen städtischen Fachämter wie dem Vermessungs- und Katasteramtes unterliegen.

 

In den vergangenen Jahren konnten nun die gestiegenen Anforderungen an eine zukunftsorientierte Geodateninfrastruktur in einem Konzept fixiert und Ende des Jahres 2016 auch praktisch umgesetzt werden. Der kommunale Bottroper GDI-Knoten kann horizontale (städteübergreifend) und vertikale (Verwaltungshierarchie) Verbindungen zu Nachbarknoten, etwa den GDI-Knoten des Regionalverbandes Ruhr, aufnehmen.

 

Ende 2010 konnte die Stadt Bottrop den Wettbewerb des Initiativkreises Ruhr zu einer Klimastadt der Zukunft für sich entscheiden und trägt seitdem den Titel „InnovationCity | Modellstadt Bottrop“. In den unterschiedlichen Phasen der Bewerbung zahlte sich die Existenz eines zentralen Geodatenmanagements und der zukunftsorientierten Infrastruktur der Stadt Bottrop aus, da raumbezogene Daten innerhalb kürzester Zeit interdisziplinär zusammengetragen und umfangreich aufgearbeitet sowie ausgewertet werden konnten. Bis 2020 soll das ausgewählte Pilotgebiet innerhalb der Stadtgrenzen zur Klimastadt der Zukunft heranreifen und als Modellstadt eine Vorbildfunktion für die Erneuerung des gesamten Ruhrgebietes übernehmen.

 

In einem weiteren Wettbewerb wurden 20 Quartiere der Metropolregion Ruhr für das Projekt „InnovationCity-Rollout“ ausgewählt. Dabei wird seit 2016 das Ziel verfolgt, die in der Modellstadt Bottrop gesammelten Erfahrungen und Erkenntnisse zum klimagerechten Stadtumbau in die Metropole Ruhr hineinzutragen.

 

Die für das Projekt notwendigen Daten fließen seit dem Projektstart 2010 in vorhandene oder neue Fachinformationssysteme ein. Für das Zentrum für Information und Beratung (ZIB) wurde eine Beratungslotsensoftware entwickelt, die alle projektrelevanten Informationen zum jeweiligen Gebäude in der Beratung erfasst und die Berater dabei unterstützt, dem Beratungssuchenden Informationen rund um eine mögliche energetische Sanierung sowie der dazu gehörenden Finanzierung zu liefern. Mit dem „Masterplan Klimagerechter Stadtumbau“ der InnovationCity Ruhr wurde innerhalb von drei Jahre eine Grundlage geschaffen, die für das Projektziel „Halbierung des CO2-Austoßes bis 2020“ wegweisend ist.

 

Die Stadtverwaltung hat auch durch weitere innovative Projekte und Softwareprodukte (InnovationCity-Informationssystem ICRIS, 3D-Stadtmodell, EGiBOT als Umsetzungsplattform der städtischen Förderrichtlinie 11.1 , Fernwärme- und Solaratlas, Mit-Mach-Modul Nachbarschaftswerk, Projekt-Plattform Zukunftsstadt) bewiesen, welche Potentiale für die Verwaltung im neuen Rohstoff „kommunale Daten“ stecken.

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