Fotos: Fabian Mende
Die Stadt Bottrop hat einiges zu bieten. Viele Menschen genießen die Aussicht von der Halde Haniel oder vom Tetraeder, gehen Skifahren im Alpincenter oder amüsieren sich im Moviepark. Doch neben den ganzen schönen Dingen, gibt es auch Orte, die längst vergessen sind und bei denen die dort passierten Ereignisse nur noch in Erinnerungen stattfinden.
Die Rede ist unter anderem vom Ascheplatz in der Welheimer Mark. Dort war einst der Fußballverein SSV Bottrop 1951 beheimatet. Dieser lockte fast den gesamten Stadtteil zum Platz, wenn die Grün-Weißen auf Punktejagd gingen. Derbys gegen den VfR Ebel brachte die Welheimer Mark zum Kochen. Die Asche staubte, nach dem Spiel saß man noch gemütlich bei einem Kaltgetränk zusammen und analysierte das Spiel. Pures Kreisliga Leben, Mitten in Welheim. Mittlerweile ist der Glanz vergangener Tage verblast und die Heimspielstätte der 51’er ist nicht mehr wiederzuerkennen. Meterhohe Bäume und Unkraut herrschen nun über den Sportplatz. Das, was man erkennen kann, sind eingeschlagene Scheiben, alte Trikots auf dem Boden.
Die Vereinszeit endete im Mai 2020, da man nicht mehr genug Spieler hatte, um eine Mannschaft an den Start zu bringen. Die Folge war klar, der SSV 51 wurde aufgelöst. Vor dem Haupteingang hält ein Schloss die Tür mit dem Zaun zusammen. Souvenirjäger schraubten anscheinend das Willkommen Schild am Kassenhäuschen ab. Der Blick geht auf die einsamen Flutlichtmasten. Die Bewohner aus dem Stadtteil meiden den Sportplatz. Auch der Spielplatz nebenan vegetiert vor sich hin.
Direkt nach der Schließung sollten neue Wohnhäuser auf dem Sportplatz entstehen, doch auch nach über vier Jahren gibt es wohl noch keine Entscheidung. Für viele Menschen war der Verein die Anlaufstelle Nummer eins. Egal wann man dort hin ging, irgendwen traf man im Vereinsheim immer an. Damals war der eigene Verein natürlich das Thema schlechthin. Heute, ein paar Jahre später, redet keiner mehr über den SSV 51.
Ein paar Kilometer weiter, in der Boy, gibt es ebenfalls einen Sportplatz, welcher in Vergessenheit geraten ist. Die Rede ist vom Ascheplatz an der Körnerschule. Hier trug früher die Hobbyliga Bottrop ihre Meisterschaftsspieltage aus.Die Anlage, unweit der B224 entfernt, lockte viele Fußballbegeisterte an.
Ähnlich wie in Welheim, wurde der Ascheplatz irgendwann geschlossen. Die Hobbyliga verkleinerte sich und wechselte in die Weywiesen. Fortan wurde der schöne Platz an der Körnerschule nicht mehr bespielt. Heutzutage wurde in der Mitte des Platzes ein Zaun gezogen. Auf der einen Seite ist eine Flüchtlingsunterkunft entstanden, auf der anderen steht einsam das Kopfballpendel.
Auch die Schuhputzanlage ist kaum wiederzuerkennen. Mittlerweile ragt ein gewaltiges Grün heraus. Alles ist der Natur überlassen. Einzig die Fenster wurden mit OSB-Platten abgedeckt. Was passiert mit dem Sportplatz? Auch die Geflüchteten werden irgendwann wohl nicht mehr hier wohnen, weg sein.
Bottrops vergessene Fußballplätze – für uns ein Anblick zum Nachdenken…
Körnerschule. Foto: Fabian Mende
Foto: Fabian Mende