E.U.L.E. des Seniorenbeirats bietet Kurse am Heinrich-Heine-Gymnasium
Für die meisten Teilnehmer ist die Schulzeit schon eine Weile her. Doch bei der Seniorenakademie der E.U.L.E. haben sie sichtlich Spaß, die Schulbank erneut zu drücken. In dem Angebot des Seniorenbeirats lernen sie Englisch und den Umgang mit digitaler Technik. E.U.L.E. steht für Erleben, Unterrichten, Lernen, Experimentieren. Das Besondere des sozialen Projekts sind die Lehrer. Schülerinnen und Schüler des Heinrich-Heine-Gymnasiums unterrichten die Senioren.
Vor 20 Jahren wurde die Seniorenakademie gegründet. Bis zu 200 Seniorschüler nutzten je Semester das Angebot – bis Corona. „Während der Pandemie mussten wir das Angebot komplett einstellen“, sagt Jutta Pfingsten, Vorsitzende des Seniorenbeirats. Gemeinsam mit ihrem Stellvertreter Rüdiger Becker hat sie die Seniorenakademie im vergangenen Jahr neugestartet. Allerdings kamen zunächst nur zehn Teilnehmer.
Jetzt hat wieder ein neues Semester begonnen, das bis zu den Sommerferien im kommenden Jahr dauert. Fünf Schülerinnen und Schüler unterrichten donnerstags 50 Senioren und Seniorinnen. Großes Interesse gibt es vor allem für Kurse zum Umgang mit digitalen Techniken. Je nach Vorkenntnissen sind die Gruppen nach Anfängern und Fortgeschrittene geteilt. „Die Teilnehmer müssen sich keine Sorgen machen, den Kursablauf aufzuhalten, wenn sie Verständnisfragen haben“, sagt Jutta Pfingsten. Es gebe kein vorgegebenes Lernpensum, sondern jeder werde individuell unterstützt.
Das Engagement der Schüler ist Teil des Unterrichtskonzepts an dem Heinrich-Heine-Gymnasium und wird im Zeugnis bewertet. „Die Schüler kommen mit Gruppen in Kontakt, die sie sonst nicht kennenlernen würden. Dabei stärken sie ihre Selbständigkeit“, sagt Pfingsten. Das soziale Engagement nütze ihnen zudem, wenn sie sich an dem Abitur um Studien- und Ausbildungsplätze bewerben.
Beide Seiten schärfen ihr Verständnis für die Bedürfnisse und Einstellungen der jeweils anderen Generation. Mit diesem Konzept hat der Seniorenbeirat bundesweit Aufmerksamkeit erregt. Die Brost-Stiftung würdigte die E.U.L.E. mit einem Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro. Damit wurden Laptops angeschafft. Für die Schülerinnen und Schüler der Seniorenakademie im neuen Gebäudetrakt an der Gustav-Ohm-Straße geht nicht nur um den Unterricht. Die wöchentlichen Treffen sind eine willkommene Gelegenheit, Bekanntschaften zu pflegen – wie bei einer ganz normalen Schule.
Wer Interesse an der E.U.L.E. hat, kann sich im Sozialamt an Tim Schmidt, Telefon 02041/703664, E-Mail tim.schmidt@bottrop.de, wenden.
(c) Text & Foto: Stadt Bottrop