
Oberbürgermeister Bernd Tischler hat jetzt zwei Erklärungen unterzeichnet, die die Rolle Bottrops als Motor und Vorbild stärkt. Die Bedeutung der Circular Cities Declaration und der Charta der Fairen Metropole Ruhr 2030 spiegelte sich in der Feierstunde wider. Zahlreiche Vertreter:innen aus verschiedenen Bereichen der Stadtgesellschaft kamen in den Sitzungsraum der Wirtschaftsförderung und würdigten den damit angestoßenen Transformationsprozess.
„Für die Umsetzung beider Dokumente ist die Zusammenarbeit von der Verwaltung, der Wirtschaft, der Zivilgesellschaft und auch der Wissenschaft in unserer Stadt besonders wichtig. Nur so kann der Wandel gelingen“, sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler. Es gehe um die Förderung einer ressourcenschonenden, abfallarmen und innovativen Stadtplanung sowie den Ausbau fairer Beschaffungs- und Handelsstrukturen. „Soziale und ökologische Nachhaltigkeit gehen Hand in Hand.“
Im Vorfeld der Unterzeichnung moderierte TV-Journalist Tibor Meingast eine Gesprächsrunde mit Vertreter:innen aus Verwaltung, Bildung, Wissenschaft und Zivilgesellschaft, um ihre Perspektiven auf die Herausforderungen und Chancen einer nachhaltigen Stadtentwicklung zu teilen. Darin wurde deutlich, dass nachhaltiges Handeln bereits in vielen Bereichen gelebt wird – von der Bildung über die Stadtverwaltung bis hin zur Wissenschaft. Gleichzeitig wurde aber auch sichtbar, wo noch ungenutzte Potenziale liegen und welche Schritte notwendig sind, um Bottrop als nachhaltige und gerechte Stadt weiterzuentwickeln.
Ein Fazit der Diskussion war, dass die beiden Themenfelder der unterzeichneten Erklärungen – Kreislaufwirtschaft und Fairer Handel – nicht getrennt voneinander betrachtet werden sollten. Vielmehr wurde deutlich, dass soziale und ökologische Nachhaltigkeit zusammen gedacht und gemeinsam in der Stadtgesellschaft verankert werden können.
Kreislaufwirtschaft als Zukunftsmodell
Im Mittelpunkt der Circular Cities Declaration steht der systemische Wandel hin zu einer kreislauforientierten Stadtentwicklung. Ziel ist es, Ressourcen effizient zu nutzen, Klimaneutralität zu erreichen und den sozialen Zusammenhalt zu stärken. Bottrop setzt dabei verstärkt auf nachhaltige Produkte in der öffentlichen Beschaffung und will die Bürgerinnen und Bürger für die Prinzipien der Kreislaufwirtschaft sensibilisieren. Mit der Circular Cities Declaration tritt Bottrop als erste Stadt im Ruhrgebiet dem europäischen Netzwerk bei, das den Wandel zu einer ressourcenschonenden, abfallarmen und innovativen Stadtgestaltung fördert. Die Erklärung fordert klare Strategien für die Kreislaufwirtschaft und zielt auf die Sensibilisierung von Verwaltung, Bürgern und Unternehmen. Lokale Akteure wie Zivilgesellschaft, Privatsektor und Forschung sollen aktiv in den Übergangsprozess eingebunden werden.
Fairer Handel als Grundlage nachhaltiger Entwicklung
Bottrop ist seit 2021 Fairtrade-Town – eine Auszeichnung, die 2023 erneuert wurde. Großen Anteil daran hat die engagierte Steuerungsgruppe der Fairtrade-Town-Kampagne, die mit zahlreichen Aktionen und Veranstaltungen das Bewusstsein für fairen Handel in der Stadt kontinuierlich stärkt.
Ein weiterer Meilenstein folgt nun mit der Unterzeichnung der Charta der Fairen Metropole Ruhr 2030. Diese ruft Städte, Gemeinden und Kreise auf, Verantwortung für menschenwürdige Arbeitsbedingungen und nachhaltiges Wirtschaften zu übernehmen.
„Die 17 Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen bilden die Grundlage für das gemeinsame Handeln: für mehr Klimaschutz, für weniger Ausbeutung, für mehr Nachhaltigkeit“, sagt Markus Heißler, Sprecher des Netzwerks Faire Metropole Ruhr. Die enge Zusammenarbeit mit der Initiative Faire Metropole Ruhr unterstreicht das Engagement für soziale Verantwortung und faire Wirtschaftsstrukturen. Mit der Charta verpflichtet sich die Stadt, den Fairen Handel noch stärker in der Verwaltung und bei städtischen Veranstaltungen zu verankern und faire Bildungsangebote in Schulen, Kitas und Jugendeinrichtungen zu fördern.
Gemeinsam für eine gerechte Zukunft
Durch die enge Zusammenarbeit mit zivilgesellschaftlichen, kirchlichen, wirtschaftlichen und wissenschaftlichen Akteure setzt Bottrop konsequent auf eine nachhaltige Stadtentwicklung, die ökologische, ökonomische und soziale Aspekte miteinander verbindet. Die Kombination von Kreislaufwirtschaft und Fairem Handel soll Bottrop langfristig als Modellkommune für eine zukunftsfähige, resiliente und gerechte Stadtentwicklung etablieren.