Bürger werden über Ausbau „Freiheit Emscher“ informiert

Pressesprecherin Jeanette Kuhn (v.l.), Steffen Jonek, Dezernent Klaus Müller, Harry Tiedtke, Sven Sander vom Stadtplanungsamt und Gernot Pahlen stellen die nächsten Schritte für das Gewerbegebiet „Freiheit Emscher“ vor.

Die Vorbereitungen für das interkommunale Stadtentwicklungsprojekt „Freiheit-Emscher“ sind so weit, dass die ersten Aufträge vergeben werden können und zu Beginn des kommenden Jahres die ersten Baumaschinen anrollen. Zuvor sollen die Anwohner am 3. Juli über den Ausbau informiert werden. Dabei wird es um die Flächenentwicklung, den Ausbau des Gewerbeboulevards und die Entflechtung des Schäpersbachs und der Aspelflötte gehen.

Während eines Pressegesprächs informierten der Technische Beigeordnete Klaus Müller, der Geschäftsführer der Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft Gernot Pahlen, der Leiter des städtischen Tiefbauamtes Steffen Jonek und Harry Tiedtke von der Emschergenossenschaft über die nächsten Schritte. Klaus Müller betont die gute Zusammenarbeit der verschiedenen Akteure. Durch die Förderrichtlinien sei vorgegeben, dass die Gewerbeflächen in vier Jahren für die Vermarktung bereitstehen sollen. „Mit der Freiheit Emscher haben wir eine der letzten großen Gewerbeflächen in diesem Jahrzehnt“, so Müller.

In der Welheimer Mark sind rund elf Hektar für Gewerbeansiedlungen geplant. Ein Großteil davon ist für den Reallabor-Campus „Wertwasser“ vorgesehen. „Die Nähe zur Kläranlage nehmen wir als Ausgangspunkt neuen Wirtschaftens“, erklärt Gernot Pahlen. Eine Machbarkeitsstudie in Zusammenarbeit mit dem Fraunhofer-Institut soll darlegen, inwieweit Einrichtungen zur Stoffrückgewinnung, urbaner Landwirtschaft, Aufbereitungstechnik und Energiegewinnung angesiedelt werden können. „Wasser, Zirkulärwirtschaft und Stoffrückgewinnung sind große Themen“, so Pahlen. Er sieht in dem Reallabor ein optimales Geschäftsmodell für den neuzugestaltenden Stadtraum.

Insgesamt umfasst „Freiheit Emscher“ rund 1.700 Hektar auf Bottroper und Essener Stadtgebiet. Erschlossen wird das Quartier über den Gewerbeboulevard von der Prosperstraße bis zur Daniel-Eckhardt-Straße in Essen. Der erste Bauabschnitt beginnt in der Straße „In der Welheimer Mark“ bis zum Haverkamp. Tiefbauamtsleiter Steffen Jonek sieht die Besonderheiten in der ökologischen Ausrichtung der Straße. Großzügige Baumreihen prägen den Alleecharakter. Das Oberflächenwasser soll zur Bewässerung gesammelt werden. „Der Boulevard soll auf der gesamten Länge gleich gestaltet sein“, erklärt Jonek. Der erste Teil entsteht auf einer Länge von 650 Meter in Bottrop. Mit einer Breite von 25 Metern sind zwei Spuren für Geh- und Radwege vorgesehen. Damit zahlt das Verkehrskonzept auf die Themen Intermodalität und Nachhaltigkeit ein. Steffen Jonek will noch in diesem Jahr die Aufträge für den Ausbau vergeben und rechnet damit, dass die Arbeiten Anfang 2026 starten.

Die ersten Bagger sind bereits für die Emschergenossenschaft im Einsatz. Projektleiter Harry Tiedtke erklärt die Entflechtung des Schäpersbach und der Aspelflötte. In den kommenden zwei Jahren sollen in mehreren Bauabschnitten zwei Stränge der Aspelflötte und der Schäpersbach zusammengeführt werden und in die Boye münden. In einem Teilstück zwischen Bahnstrecke und der Straße „In der Welheimer Mark“ wird dafür eigens ein neuer Bachverlauf angelegt. Das bis zu 45 Meter breite Bachprofil führt zu einer ökologischen Verbesserung und ist für ein 100-jähriges Regenereignis ausgelegt, so Tiedtke.

Über 46 Millionen Euro werden in die ersten Maßnahmen investiert. 90 Prozent davon kommen aus dem Just Transition Fund (JTF) der Europäischen Union. Mit dem Förderinstrument unterstützt die EU regionale Projekte für eine klimaneutrale Wirtschaft. Insgesamt sollen mit dem interkommunalen Projekt 90 Millionen Euro Förderung in die Umgestaltung der ehemaligen Bergbauflächen gelenkt werden.

(c) Text/Foto: Stadt Bottrop

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