
Trotz knackigen 37 Grad herrscht im Außenbereich des AWO Familienzentrums Hand-in-Hand reges Treiben. Konzentriert sprüht ein Junge mit Unterstützung des Künstlers David Kory von den Urbanisten eine Möhre auf die Fassade. An anderer Stelle gießen Jungen und Mädchen Pflanzen im Hochbeet. Viele einzelne Puzzlesteine fügen sich in ein großes Ganzes im Projekt „Hand in Hand für die Schwammstadt“, dessen Konzept die Urbanisten erstellt haben und das von der Emschergenossenschaft finanziert wird.
„Wir sind seit 2019 Klimaschutzkita“, erklärt Claudia Wetzke, Leitung des Familienzentrums. Dieses Projekt sei eins von vielen, mit dem die Erzieher*innen die Kinder für das Thema Klimaschutz sensibilisieren möchten. „Deshalb haben wir uns auch am Projekt Gießkannenheld*innen beteiligt.“ Die Wassertonne wurde nun aufgestellt und hilft beim Wässern der Pflanzen. „Vor allem an Tagen wie heute wird deutlich, wie wichtig es ist, dass wir unsere Städte umdenken – und zwar als Schwammstädte“, betont Sebastian Ortmann von der Emschergenossenschaft. Städte müssten in der Lage sein, wie ein Schwamm Wasser aufzunehmen und abzugeben.
Doch was genau verbirgt sich hinter dem viertägigen Projekt? Die Kinder machten einen Spaziergang und fragten sich dabei, was ist ein guter Schwammstadtboden, also, wo kann Wasser gut im Boden versickern? Schnell stellten dieKinder fest, dass Asphalt gar nicht gut ist, Rasen dafür umso besser. In kleinen Experimenten – Wasserversickerung, Schwammstadtmodell, Schwammtest und mehr – erfahren die Kinder, welche Bedeutung Wasser und Pflanzen für unser Klima haben.
Ihre Eindrücke und Ideen brachten sie zu Papier. „Ein Kind hatte eine Idee für ein Haus-Bewässerungssystem mit einer Zauberblume“, sagt Claudia Wetzke. Die Zeichnungen der Kinder wurden von den Urbanisten als Schablonen übertragen und gemeinsam mit Jungen und Mädchen auf die Hausfassade des Familienzentrums gesprüht. Auch die Zauberblume hat ein Plätzchen gefunden.
Immer begleitet vom „Klima-Mattes“, belebt von Nora Schrage-Schmücker vom Quartiersbüro Prosper III, bauten die Kinder außerdem mit Unterstützung ein Hochbeet, das sie direkt mit Tomaten und Kräutern bepflanzten. Zum Abschluss des Projekts nahmen alle stolz ihre Schwammstadt-Führerscheine entgegen. „Ganz fertig sind wir noch nicht“, verrät Claudia Wetzke. Eine Birke muss noch eingepflanzt werden. Doch der Baum wird nicht isoliert sein: „Ringsherum säen wir Wildblumen und gestalten eine Bank zum Verweilen.“


