
Wenn am 14.09.2025 die Kommunalwahl stattfindet, wird gleichzeitig auch der Integrationsausschuss für Bottrop gewählt. Er steht für Vielfalt und Mitsprache und ist für alle Angelegenheiten rund um die Thema Migration und Integration als beratender Ausschuss tätig. Um möglichst viele Wahlberechtigte und auch mögliche Kandidatinnen und Kandidaten zu erreichen, hat die Stadt Bottrop eine breit angelegte Informationskampagne gestartet. In einem Mediengespräch erläuterten Thomas Schwarzer, Leiter des Referates Migration, Carolin Paskuda vom Fachbereich Oberbürgermeister, Rat und Bezirke und Hajra Dorow, Vorsitzende des Integrationsausschusses, alle wichtigen Voraussetzungen für die Wahl.
Noch bis zum 7. Juli 18 Uhr können Wahlvorschläge abgegeben werden. Dazu liegen beim Wahlamt Formblätter bereit, die verwendet werden müssen. „Sie sind sehr leicht auszufüllen und wir unterstützen auch dabei“, erklärt Carolin Paskuda. Wahlvorschläge können von Gruppen von Wahlberechtigten/Listen oder Einzelpersonen gemacht werden. Gewählt werden kann jeder, der das 18. Lebensjahr vollendet hat, am Wahltag mindestens seit einem Jahr in Deutschland lebt und am Wahltag mindestens seit drei Monaten in Bottrop wohnt. Wichtig ist außerdem, dass der Wahlvorschlag von 10 Wahlberechtigten unterschrieben sein muss. „Wir haben Wahlvorschläge von Parteien, Wählergruppen und Einzelpersonen. Das ist zum jetzigen Zeitpunkt eine sehr gute Resonanz,“ berichtet Carolin Paskuda.
Thomas Schwarzer betont die große Chance der Teilhabe, zeigt aber auch auf, wo die Herausforderungen liegen. „Für viele Menschen mit internationaler Familiengeschichte ist es das erste Mal, dass sie politisch aktiv sind. Deshalb ist es so wichtig, dass wir einen guten Integrationsausschuss haben mit einer engagierten Vorsitzenden.“ Hajra Dorow unterstreicht die Bedeutung. „Man diskutiert mit, wird mitgenommen bei den Themen und jeder sollte deshalb auch seine Stimme nutzen. Es geht um die kulturelle, politische, rechtliche und soziale Gleichstellung von Menschen mit Migrationshintergrund. “
Bei den Wahlberechtigten kann die Stadt Bottrop nicht auf ein fertiges Wählerverzeichnis zurückgreifen und informiert deshalb breit, um weitere Menschen zu erreichen. Wer bereits vor fünf Jahren wahlberechtigt war, bekommt automatisch eine Wahlbenachrichtigung. Grundsätzlich dürfen BottroperInnen, die eine ausländische Staatsangehörigkeit besitzen, wählen. Sie müssen mindestens 16 Jahre alt sein, zum Zeitpunkt der Wahl seit mindestens einem Jahr in Deutschland leben und seit mindestens 16 Tagen vor der Wahl in Bottrop wohnen. Diese Wahlberechtigten können durch die Melderegister erfasst werden. „Schwierig ist es bei anderen Fällen. Ein Beispiel: wenn jemand vor mehr als 20 Jahren eingebürgert wurde, haben wir das nicht in unseren Listen,“ erklärt Carolin Paskuda. „Genauso ist es, wenn Menschen in anderen Städten eingebürgert wurden und dann zu uns nach Bottrop gezogen sind. Oder wer als Kind ausländischer Eltern durch Geburt die deutsche Staatsangehörigkeit erworben hat.“ Die Anzahl der Wahlberechtigten ist deshalb zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht genau abzuschätzen.
Die Stadtverwaltung rät, allen sich zu informieren und nutzt neben den sozialen Medien auch digitale Werbetafeln, Werbespots in Bussen sowie Flyer und Plakate zur Wahl. Letztere werden verteilt an Vereine und Verbände, an Geschäfte und sollen im gesamten Stadtgebiet für Aufmerksamkeit sorgen. Über einen QR Code sind zudem mehrsprachige Informationen zu finden, die auf der Homepage der Stadt Bottrop hinterlegt sind. Auch der Integrationsausschuss hat sich in seiner letzten Sitzung (25. Juni) vor der Wahl im Herbst noch einmal über die breit angelegte Aktion informiert. Zudem informiert der neuste Podcast der Stadtverwaltung bottrop.lauscht über die anstehende Wahl. Er ist auf allen gängigen Streamingplattformen zu finden.
Das Wählerverzeichnis für den Integrationsausschuss wird am 3. August aufgebaut. Wer etwa zehn Tage später noch keine Wahlbenachrichtigung erhalten hat und sich für wahlberechtigt hält, dem wird empfohlen, sich dann beim Wahlamt zu melden. „Wir hoffen auf eine gute Beteiligung bei der Wahl zum Integrationsausschuss. Er steht für die politische Teilhabe von Menschen mit internationaler Familiengeschichte und das ist uns in Bottrop sehr wichtig,“ betonen Hajra Dorow, Thomas Schwarzer und Carolin Paskuda abschließend.
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(c) Text/Foto: Stadt Bottrop