Festival doxs! ruhr

 

„Nur Mut – Hinschauen lohnt sich!“
doxs! ruhr: 1. Doku-Festival für SchülerInnen in Bottrop

doxs!, das wichtigste Festival für Kinder- und Jugenddokumentarfilm in Deutschland, ist in diesem Jahr zum ersten Mal zu Gast in Bottrop, im Filmforum der VHS, am Donnerstag, den 8.11.2018. Mit Filmen, die zeigen, was Kinder und Jugendliche derzeit an- und umtreibt. Und was sie können: Möglichkeiten suchen, Verantwortung übernehmen, über sich hinaus wachsen.

So wie der 10-jährige Promise aus Nigeria. Jetzt lebt er mit seiner Familie und anderen Geflüchteten in einem Übergangs-Hotel in Köln. Er passt auf seine Geschwister auf und muss einen Großteil der Hausarbeiten übernehmen. Eine Fotokamera hilft ihm, sich seiner fremden Umgebung anzunähern. Auch Miruna (14), die mit 12 Geschwistern in einem Armenviertel bei Bukarest lebt, kümmert sich liebevoll um die Familie. Aber sie will mehr, hat eine Mission: Polizistin werden, um die Lebensbedingungen in ihrem Viertel zu verbessern. Mit diesem Filmblock für SchülerInnen ab 12 Jahren startet doxs! sein Programm in Bottrop.

Die Filme des zweiten Programms für SchülerInnen ab 15 Jahren zeigen, wie sich Geschichte auch auf die Gegenwart junger Menschen auswirkt und lassen sie an prägenden Erfahrungen Anderer teilhaben: Der Großvater von Artiom (18) in The last Tape / Die letzte Aufnahme war Soldat im 2. Weltkrieg. Jetzt will sein Enkel für die Ukraine in den Krieg ziehen. Er kann nur hoffen, dass er ihn lebend wiedersieht und macht eine letzte Aufnahme von ihm. Akiko hat den Atombombenabwurf auf Hiroshima miterlebt. Noch immer denkt sie jeden Tag daran, was diese Katastrophe aus ihr und ihrer Familie gemacht hat. An den Veränderungen in der modernen Stadt nimmt sie kaum mehr teil. Der Animationsfilm Obon findet eindrückliche Bilder dafür. In Operation Jane Walk, einer außergewöhnlichen Mischung aus Dokumentarfilm und Computerspiel, flanieren Avatare durch das apokalyptische New York. Aber es wird nicht geballert, sondern die virtuellen Reiseleiter dieses Multiplayer-Shooters tauschen sich über Architekturgeschichte und Urbanismus aus. Eine programmierte Version der Realität wird künstlerisch zweckentfremdet, um etwas über die Wirklichkeit zu erfahren!

„Dokumentarfilme eignen sich ganz besonders, die Lebenswelten junger Menschen realitätsnah und unverstellt in den Blick zu nehmen“, sagt Gudrun Sommer, die Leiterin des Festivals. „Davon können sich die SchülerInnen in Bottrop im November selbst überzeugen. Wir sind gespannt auf sie und auf die Gespräche mit ihnen.“ Das Duisburger Dokumentarfilmfestival doxs! in Kooperation mit dem Verein Freunde der Realität lädt sie dazu kostenfrei in das Filmforum der VHS Bottrop ein.

doxs! zeigt nicht nur herausragende Dokumentarfilme, sondern möchte junge Menschen auch zum Nachdenken und zum Sprechen über Film anregen. Deshalb werden alle Vorführungen von einer Medienpädagogin moderiert, die im Anschluss an die Filme gemeinsam mit den SchülerInnen und den zahlreichen Regiegästen über ihre Eindrücke spricht. Die Regisseure Bünyamin Musullu (Promise), André Hörmann (Obon) und Leonhard Müllner (Operation Jane Walk) haben ihr Kommen zugesagt.

Der Film Meisje met een missie / Mirunas Mission wird simultan deutsch eingesprochen, die fremdsprachigen Filme für die Älteren sind deutsch untertitelt.
LehrerInnen können ab sofort kostenfrei Plätze für die Vorführungen am 8.11.2018 in Bottrop reservieren.

doxs! ruhr ist eine Kooperation der Freunde der Realität. Verein zur Förderung des Dokumentarfilms für Kinder und Jugendliche e.V. mit dem Duisburger Festival doxs!. Hauptförderer sind das Ministerium für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW sowie die Selbst.Los!- Kulturstiftung (Annelie und Wilfried Stascheit).

Auf lokaler Ebene unterstützen die VHS und das kommunale Kulturamt in Zusammenarbeit mit der Kulturwerkstatt/Jugendkunstschule der Stadt Bottrop doxs! ruhr.



Das Programm

Donnerstag, 08.11.2018

09.30 Uhr (ab 12 Jahren)        
Promise (R: Bünyamin Musullu, DE 2018, 20 min.)
Meisje met een missie / Mirunas Mission (R: Heleen D‘Haens, Eva van Barneveld, NL 2017, 16 min.)

11:30 Uhr (ab 15 Jahren)        
The last Tape / Die letzte Aufnahme (R: Cyprien Clément-Delmas, Igor Kosenko, DE 2017, 12 min.)
Obon (R: André Hörmann, Anna „Samo“ Bergmann, DE 2018, 15 min.)
Operation Jane Walk – (R: Leonhard Müllner, Robin Klengel, AT 2018, 21 Min.)

Informationen und Kontakt für Anmeldungen

Termin: Donnerstag, 8. November 2018, Filmforum der VHS Bottrop, Böckenhoffstraße 30, 46236 Bottrop.

Der Festivalbesuch ist für Schulen kostenfrei.

Anmeldungen, individuelle Lehrerberatungen und weitere Informationen telefonisch unter:
0203-2834379 und per Mail: office@do-xs.de (Alissa Larkamp)

Presseinformationen und Bildmaterial zu den Filmen sind für die redaktionelle Verwendung abrufbar unter: www.do-xs.de/presse.html

Pressekontakt:
Gudrun Sommer, Alissa Larkamp / doxs! dokumentarfilme für kinder und jugendliche
Duisburger Filmwoche c/o VHS der Stadt Duisburg / Steinsche Gasse 26, D 47049 Duisburg
T: 0203 283 4164  F: 0203 283 4130 / E: filmwoche@stadt duisburg.de / www.do-xs.de

Die Filme – Kurzbeschreibungen

Promise
DE 2018, 20 min., Bünyamin Musullu

Einkaufen, Wäsche waschen, Erwachsenengespräche führen: Der 10-jährige Promise hat nicht oft Gelegenheit, ein Kind zu sein. Er wohnt mit seiner Mutter, seinen Geschwistern und vielen anderen Geflüchteten in einem Hotel in Köln. Mit einem Fotoapparat streift der Junge durch die Gänge und Räume und macht sich ein Bild von dieser bizarren, neuen Welt.


Meisje met een missie / Mirunas Mission
NL 2017, 16 min., Heleen D‘Haens, Eva van Barneveld

Wo Miruna lebt, ist es nie still. Nachts grölen vor ihrem Haus Betrunkene. Tagsüber toben ihre zwölf Geschwister durch die kleine Wohnung. Die 14-Jährige ist die älteste Tochter und hilft ihrer Mutter im Haushalt. Ihre Träume tragen sie fort aus dem Lärm und der Unordnung. „Ich will nicht so werden wie die Leute hier.“ Das rumänische Mädchen sieht eine andere Zukunft für sich: als Polizistin.

The last tape / Die letzte Aufnahme
DE 2017, 12 min., Cyprien Clément-Delmas, Igor Kosenko

Artiom rasiert sich den Kopf und packt seine Sachen. Der 18-Jährige ist bereit, für die Ukraine in den Krieg zu ziehen. Sein Großvater Anatoly hat Angst um seinen Enkel. Er war selbst
an der Front – in den Stiefeln eines toten deutschen Soldaten. Mit seiner Kamera filmt er die letzten Stunden vor Artioms Abreise, stellt ihm Fragen, redet ihm ins Gewissen. Doch der junge Mann will kämpfen, wie alle Männer in seiner Familie es getan haben. „Sieh zu, dass du lebend zurückkommst!“


Obon
DE 2018, 15 min., André Hörmann, Anna „Samo“ Bergmann

Akiko ist eine der letzten Überlebenden des Atombombenabwurfs auf Hiroshima. An Obon, dem buddhistischen Allerseelenfest, erinnert sich die Frau zurück: An den überstrengen Vater, der kein freundliches Wort für sie und ihre Mutter fand. Und an den Tag, als der Tod vom Himmel fiel. Die Katastrophe machte den Patriarchen zu einem anderen Menschen. „Zum ersten Mal dachte ich mir: Das ist mein Vater.“


Operation Jane Walk
AT 2018, 21 min., Leonhard Müllner, Robin Klengel

Ein Stadtrundgang im Gewand eines Computerspiels: Zwei virtuelle Reiseleiter führen durch die Straßen New Yorks und machen an zentralen Punkten der Architektur- und Stadtgeschichte Halt. Das postapokalyptische Szenario dient den beiden als spielerischer Kontext für ihre Erzählungen rund um die Geschichte der Weltmetropole. Anders reisen? Let’s play!





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