Hundertjährige sollen für Bottrop in Erinnerungen schwelgen

Im Rahmen des Stadtjubiläums unter dem Motto „bottrop.100“ wird kommendes Jahr gefeiert: von Januar bis Dezember soll gespielt, gelacht, gesungen aber auch zurückgeblickt werden.

Zwei Weltkriege, die Bergbau-Ära, die Einführung des Frauenwahlrechts, die Industrialisierung – die Hundertjährigen von heute haben viel erlebt. Ihre Lebenserfahrung ist kostbar, das weiß auch das Projektteam von „Jahrhundert.Menschen.Bottrop“. Ein junger Historiker, zwei engagierte Frauen, eine Schülerin und zwei Fotografinnen wollen mit Hilfe der Stadt 30 Bottroperinnen und zwei Bottroper, die um 1919 geboren wurden, ihre Geschichten erzählen lassen.

„Die bislang bekannten 32 Frauen und Männer erhalten in den nächsten Tagen Post vom Oberbürgermeister Bernd Tischler und Bürgermeisterin Monika Budke“, erklärt Stadtarchivarin Heike Biskup. Kulturamtsleiter Andreas Kind ist neugierig auf die Geschichten, die mit Rücksicht auf das hohe Alter der Zeitzeugen ohne Zeitdruck zusammengetragen werden sollen. Auf welche Art und Weise die Präsentation erfolgen wird, ist noch nicht klar: „Möglich wäre eine Präsentation in Form eines Buches oder einer Ausstellung“, sagt Stadtsprecher Andreas Pläsken. Er ist der Überzeugung, dass mit diesem Projekt etwas Bleibendes für die Stadtgesellschaft auch über das Jubiläumsjahr hinaus entstehen könnte.

Zusammenkommen von mehreren Generationen

Bürgermeisterin Monika Budke wird Gudrun Potysch-Wieczorek, Mechtild Gabel, Robert Walter, Angelika Schilling, Petra Lamers und die erst 13-jährige Majana Kabisch begleiten, wenn sie Bottrops Ältesten besuchen und so Geschichte aus erster Hand erleben. „Beeindruckend ist, dass zwischen Majana und den Hochbetagten fast 90 Jahre liegen“, sagt Budke. Die Schülerin freut sich auf die Begegnung und ist gespannt auf das Ergebnis des Projektes. Delia Luscher vom Kulturamt ist sich sicher: „Ein Treffen wird nicht ausreichen. Da gibt es zu viel zu erzählen.“

In erster Linie soll es in dem Projekt um das Leben in Bottrop gehen. „Unser Ziel ist es, die Menschen reden zu lassen ohne einen Fragenkatalog vorzuhalten“, erklärt Gudrun Potysch-Wieczorek. Petra Lamers und Angelika Schilling werden das Projekt in Bildern festhalten, der Rest wird das Erzählte dokumentieren. Die Fotografinnen wollen zeigen, wie Menschen in Bottrop altern. Andreas Kind zeigt sich erwartungsfroh: „Vielleicht kommen wir im Laufe des Projektes dem Geheimnis des Lebens auf die Spur.“

(c) Stadt Bottrop

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