Das Polizeipräsidium Recklinghausen veröffentlicht den Kriminalitätsbericht 2020

“Es war für uns alle ein Jahr, das geprägt war durch das Corona-Virus. Eine Pandemie die uns und unseren Alltag bis heute beeinflusst und auch Auswirkungen auf die Kriminalitätsentwicklung hatte. Aber auch in solch schwierigen Zeiten dürfen wird den Blick auf die guten Nachrichten nicht verlieren. Und eine dieser Nachrichten lautet:

Die Gesamtzahl der Straftaten im Bereich des Polizei Präsidiums Recklinghausen ist auf dem niedrigsten Stand seit über 40 Jahren.

Allein seit 2011, also in den vergangenen zehn Jahren, ist die Zahl der Straftaten um rund 16.000 Taten, auf 46.499 Delikte zurückgegangen.”, sagte Polizeipräsidentin Friederike Zurhausen bei der Vorstellung des Kriminalitätsberichts 2020.

Erfreulich ist auch, dass die Anzahl der Sexualdelikte leicht zurückgegangen ist, nachdem es im Jahr 2019 noch einen deutlichen Anstieg gegeben hatte. Leider fällt in diesen Bereich aber auch der sexuelle Missbrauch von 147 Kindern. Neben der Tat an sich, bedeuten diese traumatischen Erfahrungen meist Auswirkung auf das gesamte Leben. Auch Kinderpornografie zählt zu den Sexualdelikten – hier sind die ermittelten Fallzahlen im Jahr 2020 deutlich angestiegen.

Trotz ausgefallener Stadtfeste und Weihnachtsmärkte und wochenlangen Lockdowns mit geschlossenen Geschäften mussten 2020 deutlich mehr Taschendiebstähle verzeichnet werden. In gut 1.300 Fällen waren die Täter erfolgreich. Erst in der vergangenen Woche hat es hierzu einen Aktionstag in Recklinghausen gegeben. Präventionsarbeit ist eine starke Säule im Kampf gegen Taschendiebe.

Ebenfalls zugenommen haben die Straftaten im Internet und die Betrugsdelikte am Telefon. “Als besonders verwerflich empfinde ich hier, dass erneut öfter ältere Mitmenschen Opfer von Betrügern geworden sind. Als falsche Polizeibeamte oder mit einer Geschichte von einem an Corona erkrankten Familienangehörigen werden am Telefon oft hohe Geldbeträge und Schmuck betrügerisch erlangt. Dabei treffen die Täter in der Regel Menschen, die oft jahrelang für ihre Rücklagen gespart haben. Gleichzeitig wird hier die Hilfsbereitschaft der älteren Generation ihren eigenen Verwandten gegenüber und deren Vertrauen in die Polizei gnadenlos ausgenutzt.”, erklärte die Polizeipräsidentin.

Insgesamt wurden im Jahr 2020 knapp 46.500 Straftaten erfasst. Damit sank das Straftatenaufkommen im Vergleich zum Vorjahr wiederum und stellt den niedrigsten Wert seit über 40 Jahren dar. Mehr als jede zweite Tat wurde geklärt. Die Aufklärungsquote liegt bei fast 54%.

Erfreulich ist der starke Rückgang beim Wohnungseinbruchsdiebstahl. Fast jeder zweite Einbruch blieb im Versuchsstadium stecken. Der Leiter der Direktion Kriminalität, Leitender Kriminaldirektor Jürgen Häusler, sieht hier auch die Ergebnisse einer sehr guten Präventionsarbeit: “Über viele Jahre haben wir mit den Bürgerinnen und Bürgern gesprochen und Tipps gegeben, wie die eigenen vier Wände besser gesichert werden können. Gerade bei den Einbruchsversuchen sehen wir immer wieder, dass zusätzliche Schutzmaßnahmen an Fenstern und Türen Einbrecher effektiv zum Scheitern bringen. Gleichzeitig kann ich nur erneut darum bitten – bleiben Sie aufmerksam und melden Sie auffällige Beobachtungen immer der Polizei über die 110. Die Zahlen zeigen, dass wir hier auf einem sehr guten Weg sind.”

Der Kriminalitätsbericht 2020 gibt nicht nur einen Überblick über die Gesamtzahlen der Straftaten für den Zuständigkeitsbereich des Polizeipräsidiums Recklinghausen, sondern auch eine detaillierte Analyse einzelner Deliktsbereiche und eine Aufstellung der wichtigsten Zahlen aus den einzelnen Kommunen. Zusätzlich finden Sie in diesem Bericht auch besondere Ermittlungserfolge und Präventionsprojekte.

Informationen zu den Deliktsfeldern im Einzelnen gibt es hier.

Den gesamten Kriminalitätsbericht finden Sie hier:

Text: Polizei Recklinghausen

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