Ergebnisse der Grünkohlmessungen liegen vor

Insgesamt sind die Belastungen in der Umgebung der Kokerei zurückgegangen. Die Verzehrempfehlungen für Batenbrock können aufgehoben werden. Für Welheim und Boy bleiben sie einstweilen bestehen.

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz Nordrhein-Westfalen (LANUV) hat jetzt seinen Untersuchungsbericht für die Wintergrünkohlpflanzungen im Umfeld der Kokerei vorgelegt. Im Ergebnis sind die Belastungen an Benzo(a)pyren- und PAK 4 durchweg zurückgegangen. Sie überschreiten aber noch immer an einer Reihe von Messstellen den Orientierungswert für den maximalen Hintergrundgehalt (OmH).

Für den Stadtteil Batenbrock gibt es gute Nachrichten, denn dort können auf Basis der Untersuchungen des LANUV die Verzehrempfehlungen der Stadt Bottrop für bestimmte Gemüsesorten aufgehoben werden. Für Boy und Welheim müssen sie einstweilen bestehen bleiben.

Wie in den vergangenen Jahren auch hatte das LANUV in der Umgebung der Kokerei Grünkohl angepflanzt und diesen anschließend auf seine Benzo(a)pyren- und PAK 4-Gehalte analysiert. Im Zeitraum von August bis November 2021 waren es 17 Messpunkte, die ausgewertet wurden. Das LANUV stellte fest, dass es an 16 Messpunkten immissionsbedingte Einträge von BaP und an 13 Messpunkten Einträge von PAK-4 in die untersuchten Grünkohlpflanzen gab, die zu einer Überschreitung des Orientierungswertes für den maximalen Hintergrundgehalt für NRW führten. Die daraus folgende gesundheitliche Risikobewertung und die Verteilung der Belastung im Stadtgebiet ist durchweg sehr differenziert.

Obwohl Batenbrock und Welheim in etwa in gleicher Entfernung von der Kokerei liegen, sind die Belastungen in Batenbrock niedriger gewesen. Der Grund dafür ist die Rolle des Windes. Das LANUV stellt dazu fest, „dass entsprechend der Windrichtungsverteilung im Expositionszeitraum hauptsächlich die nordöstlich und nördlich der Kokerei liegenden Bereiche von den Emissionen der Kokerei beaufschlagt und dort in den Grünkohlpflanzen gegenüber der Hintergrundbelastung deutlich erhöhte PAK-Gehalte ermittelt wurden.“

Davon betroffen sind Welheim und Boy. Dort sind die Messwerte immer noch zu hoch, um eine Verzehrempfehlung, welche durch die Stadt Bottrop ausgesprochen wurde, für bestimmte Gemüsesorten fallen zu lassen. Die Tendenz ist aber durchweg eine Besserung, denn die Gehalte in diesen stärker durch die Kokerei beeinflussten Bereichen seien niedriger als in den Vorjahren, so das LANUV.
In Batenbrock – also westlich der Kokerei – sind die Werte durchweg niedrig. Hier lagen laut LANUV „an vier der fünf untersuchten Messpunkte die in Grünkohl ermittelten PAK 4-Gehalte unterhalb des Orientierungswert für den maximalen Hintergrundgehalt.“ Nur an einem Messpunkt wurden erhöhte Werte festgestellt. „Die Ursache für diese Belastung konnte nicht geklärt werden, war aber offensichtlich nicht auf die Kokerei zurückzuführen.“

Gemessen wurden die Gehalte an polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen in den im Freien angepflanzten Grünkohlpflanzen, in denen sich über die Monate des Wachstums die Immissionen anreicherten. Ein Wert bezieht sich allein auf Benzo[a]pyren (BaP) und ein zweiter Wert, der PAK-4-Wert, auf eine Summe von vier polyzyklischen aromatischen Kohlenwasserstoffen: Benzo[a]pyren, Benzo[a]anthracen, Benzo[b]fluoranthen und Chrysen.

Aufgrund der Auswertung der verschiedenen Messergebnisse hat das LANUV seine Risikobewertung für den Verzehr von Gemüse aus dem heimischen Garten angepasst. Für den Stadtteil Batenbrock gibt es keine einschränkenden Verzehrempfehlungen mehr. Für Boy und Welheim empfiehlt die Stadt Bottrop auf Grundlage der Ergebnisse weiterhin Grünkohl und andere Blattgemüse nur eingeschränkt oder gar nicht zu verzehren.

Die Stadt Bottrop wird ihre Informationsflyer zu diesem Thema aktualisieren und im Umlauf bringen. Weiterhin werden die aktualisieren Flyer auf der Webseite www.bottrop.de/pak-messungen als Download zur Verfügung stehen.

Text: Stadt Bottrop

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