Stadtverwaltung: Baumschnitt und Durchforstung im Stadtgebiet

Aktuell finden im Bottroper Stadtgebiet umfangreiche Maßnahmen zum Baumschnitt und zur Durchforstung der Wälder statt. Diese Maßnahmen dienen dem Naturschutz und dem Erhalt der Artenvielfalt und werden vornehmlich im Winter durchgeführt, da zu dieser Jahreszeit weder Brutzeiten noch Amphibienwanderungen stattfinden.

In den betroffenen Waldgebieten werden tote oder absterbende Bäume entnommen. “Die trockenen Sommer der letzten Jahre haben den Bäumen stark zugesetzt. Viele haben zu wenig Wasser erhalten, sodass sie langsam austrocknen”, erläutert Markus Herber vom Landesbetrieb Wald und Holz. Grundlage der Arbeiten ist ein externes Betriebsgutachten, das kranke Bäume sowie sogenannte “Bedränger” identifiziert.

“Die vitalsten Bäume bleiben natürlich im Wald erhalten. Doch an vielen Stellen gibt es Bedränger, die diese Bäume am gesunden Wachstum hindern. Beispielsweise überragen Buchen oft die Eichen, sodass diese sich nicht richtig entfalten können. Mit der strukturierten Entnahme sorgen wir dafür, dass möglichst viele Baumarten in unseren Wäldern wachsen können”, erklärt Herber weiter.

Verwertbares Holz wird im Zuge der Durchforstung genutzt und verkauft. Material aus den Baumkronen sowie Zweige bleiben in den Waldflächen zurück, um der Flora und Fauna als Lebensgrundlage zu dienen.

Unterstützung durch die Feuerwehr

Auch die Feuerwehr Bottrop profitiert von den Maßnahmen. Im Rahmen von Schulungen zum Umgang mit Motorsägen entnehmen die Feuerwehrkräfte derzeit tote oder absterbende Bäume im Waldgebiet Vöingholz. Die allgemeinen Durchforstungsarbeiten im Stadtgebiet werden voraussichtlich bis Ende Februar andauern.

Kopfweiden als Hotspot für Biodiversität

Besonderes Augenmerk liegt aktuell auf den Kopfweiden im Kirchhellener Raum. Diese markanten Bäume werden regelmäßig beschnitten, um den Erhalt der Artenvielfalt zu fördern. “Jede Kopfweide war ursprünglich eine normale Weide. Durch wiederholtes Kappen entstehen wulstige Wucherungen, die Lebensräume für zahlreiche Tierarten bieten”, erklärt Kreisjäger Peter Kleimann, der gemeinsam mit dem Hegering seit über 20 Jahren rund 250 Kopfweiden im Kirchhellener Raum pflegt.

“Der regelmäßige Beschnitt schafft einen Hotspot für Biodiversität. Vögel finden in den gestutzten Weiden ideale Nistplätze, während Insekten, Marder und andere Tiere die natürlichen Hohlräume nutzen”, ergänzt Manuel Goerke vom Fachbereich Umwelt und Grün. Auch Moose und Flechten siedeln sich gerne auf den Kopfweiden an. Die abgeschnittenen Äste werden nach Möglichkeit weiterverarbeitet, beispielsweise zu Reisigbesen oder als Einstreu für Pferdeboxen.

Digitale Kartierung für zielgerichtete Pflege

Um die Pflege der Kopfweiden zukünftig noch besser zu planen, wird ein externes Planungsbüro im ersten Halbjahr dieses Jahres alle Kopfbäume im Stadtgebiet kartieren und in ein digitales Kataster eintragen. Die Kartierung wird aus Mitteln der Förderrichtlinie Naturschutz (FöNa) der Bezirksregierung Münster finanziert.

Mit diesen Maßnahmen setzen sich der Landesbetrieb und die Stadt Bottrop aktiv für den Naturschutz und den Erhalt der Artenvielfalt ein und sorgt gleichzeitig für gesunde und stabile Waldstrukturen im Stadtgebiet.

(c) Text: Stadt Bottrop, Fotos: Stadt Bottrop

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