
„Mein Dank gilt noch einmal den Schülerinnen des Berufskollegs für ihr Engagement. Ihr leitet einen wertvollen Beitrag für unsere Gesellschaft, und ich bin überzeugt, dass dieses Buch viele Kinder – und deren Eltern – inspirieren wird“, lobt niemand geringerer als Bottrops Oberbürgermeister Bernd Tischler ein Kinderbuch, das fünf Auszubildende zu Kauffrauen für Büromanagement im Rahmen ihres Projektmanagement-Unterrichts am Berufskolleg geschrieben haben.
Mit Stolz und Freude präsentieren Tabitha Czekalla, Jill Gäbert, Ailke Osterhoff, Angelina Schreiber und Sabrina Ziermann aus der Klasse BM22A ihr Werk. „Wir sind alle gleich – Marie und das Leben mit Behinderung“ ist der Titel des Buches. Es handelt von der Grundschülerin Marie, die als Schülerpatin für die neue Erstklässlerin Amira zuständig ist. Amira allerdings ist ein Mädchen mit Behinderung. Sie hat einen Rollstuhl und kann nur zuschauen, wenn die anderen Kinder auf dem Schulhof toben und spielen. Das möchte Marie ändern.

Schon einmal ist Marie als Hauptfigur in Erscheinung getreten. Schon einmal waren Auszubildende von Lehrerin Sandra Köster die Autoren. „Wir sind alle gleich – Marie gegen Rassismus“ lautet der Titel des Debüt-Kinderbuchs. „Diesmal ging es in unserem Unterricht im Lernfeld Ein Projekt planen und durchführen um die Thematik Inklusion von Kindern“, erzählt Sandra Köster, die den Schülerinnen und Schülern bei der Ausführung des Projektes viel Freiraum lässt, aber mit Ideen und Kontakten zur Seite steht. Erneut konnten mit dem Bildungsbüro (insbesondere Katja Hohler, Nicole Gottemeier, Michael Schön) sowie der Ernst-Löchelt-Stiftung Unterstützer gewonnen und das Buch in einer Auflage von 1.900 Exemplaren gedruckt werden. „Der Großteil wurde bereits an die Bottroper Grundschulen verteilt, weitere Exemplare gibt es im Schreibwarengeschäft Timpe gegen eine Spende“, freut sich Ailke Osterhoff, die sogar schon mit ihrer Mitschülerin und Co-Autorin Jill Gäbert eine erste Lesung durchgeführt hat. Die Grundschülerinnen und Grundschüler der Ludgerusschule lauschten gebannt dem Vortrag der beiden viel größeren Schülerinnen, ein Dankeschön, weil sie beim Schreibprozess involviert waren, sozusagen zum Fakten-Check als Grundschulexperten.

„Ich kann es fast gar nicht fassen, wie viel mehr aus unserem kleinen Büchlein geworden ist. Es ist so schön zu sehen, dass das Projekt auf so viel Zustimmung trifft. Es macht sehr stolz, das Buch in der Hand zu halten und es Freunden und der Familie zu zeigen“, so Jill Gäbert. Auch Pädagogin Sandra Köster freut sich riesig über den Erfolg des Projektes und besonders darüber, „dass die Gruppe gelernt hat, dass Visionen zur Realität werden können. Natürlich braucht es Anstrengung, aber der Stolz über die Leistung wird hängenbleiben.“
Und damit nicht genug: Am Ende des Buches gelingt es Marie und ihrer Schule, über einen Sponsorenlauf ein inklusives Spielgerät für den Schulhof – und Amira – anzuschaffen. „Auch so etwas ist uns am Ende noch gelungen“, freut sich Ailke Osterhoff. Gemeinsam mit dem Bildungsbüro und dem Förderverein des Berufskollegs konnten das Kinderhilfswerk (10.000 Euro) und die Sparkasse (1.000 Euro) überzeugt werden, für den Volkspark Batenbrock ein ähnliches inklusives, rollstuhlgeeignetes Karussell anzuschaffen. Dieses soll am 26. Mai im Rahmen eines inklusiven Sportfestes an die Stadt übergeben werden.
(c) Text & Bild: Berufskolleg Bottrop