
„Mach Dich stark mit uns!“. Unter diesem Motto standen in diesem Jahr die Kundgebungen der Gewerkschaften am Tag der Arbeit. Begleitet von einer Blaskapelle zogen mehr als 300 Menschen vom Startpunkt, dem Berliner Platz, durch die Innenstadt zur Gambrinus-Bühne auf der Gladbecker Straße. Dort angekommen begrüßte die Bottroper DGB-Vorsitzende Suzann Dräther die Teilnehmenden mit der Botschaft, dass „Solidarität unsere Stärke ist in Bottrop. Wir werden die Errungenschaften des Sozialstaates verteidigen. Ein starker Sozialstaat ist nicht nur eine Frage der Gerechtigkeit, sondern macht auch den Wirtschaftsstandort stark“, betonte Dräther.
Auch Bernd Tischler, für den es die letzte Maikundgebung in seiner Funktion als Oberbürgermeister war, legte den Fokus darauf, was die Gewerkschaften für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer erreicht und erkämpft haben. „Dazu gehören beispielsweise der Acht-Stunden-Tag, ebenso wie die Fünf-Tage Woche mit freiem Wochenende, Jahresurlaub und auch die Lohnfortzahlung im Krankheitsfall,“ sagte Tischler. Ganz persönlich wünsche er sich, dass in Bottrop und überall in Deutschland das Bewusstsein für den 1. Mai erhalten bleibe.
Der Hauptredner der Kundgebung Alexander Bercht, Mitglied des geschäftsführenden Hauptvorstandes der IBGCE, bedankte sich zunächst bei Bernd Tischler. „Sie waren einen Oberbürgermeister, der sich immer gekümmert hat. Das soll ich ihnen ausdrücklich übermitteln.“ Mit Blick auf die Entwicklungen im Land sprach Bercht von einer Debatte, die er „schäbig“ finde. „Wenn die Wirtschaftskrise genutzt wird, um zu fordern, dass Sozialleistungen abgebaut werden, dann ist das schäbig.“
Einen besonderen Moment, der bereits Tradition hat, gab es nach den Reden. Gemeinsam sangen alle das Steigerlied. Auch das anschließende Familienfest auf der Gastromeile mit geöffneten Kneipen und Cafes, einer Band, Hüpfburg und verschiedenen Ständen war wie im vergangenen Jahr bei allerbestem Wetter ein Publikumsmagnet.
(c) Text / Foto: Stadt Bottrop