Stadtverwaltung: Neues Team als treibende Kraft für Klimaneutralität

Der Klimaschutz geht alle an. Um das Ziel der Klimaneutralität zu erreichen, hat der Technische Beigeordnete Klaus Müller das „Team Klimastadt“ in seinem Dezernat gegründet. Aufgabe der vierköpfigen Abteilung ist es, die Maßnahmen verwaltungsintern und mit externen Akteuren zu koordinieren. „Die Organisationseinheit soll die Fäden zusammenhalten“, sagt Klaus Müller bei der Vorstellung des Teams.

Grundlage für die anstehenden Aufgaben ist der Masterplan „Klimastadt“, in dem sich der Rat 2024 für einen Weg zur Klimaneutralität verpflichtet hat. Klaus Müller greift dabei auf die Erfahrungen aus dem InnovationCity-Prozess zurück. Auch da ging es darum, unterschiedliche Akteure zusammenzubringen, um im direkten Austausch Lösungen zu finden. Das Team „Klimastadt“ sei denn auch kein klassisches Amt, so Müller. „Als Stabsstelle wird dort das Fördermittelmanagement koordiniert und die Entscheidungswege kurzgehalten.“

Anfang Mai hat das Team die Arbeit aufgenommen. „Damit haben wir einen guten Schritt gemacht, aber die Rahmenbedingungen sind nicht einfach“, sagt Müller mit Blick auf die Bundespolitik. Wichtige Förderinstrumente wurden gestrichen. Für Bottrop hat dies zur Folge, dass nur Einzelprojekte umgesetzt werden können. Müller setzt nun darauf, dass mit der neuen Bundesregierung ähnliche Programme wieder aufgelegt werden, um stärker in die Fläche zu gehen.

Geleitet wird das Team von Helen Cammerzell. Leitfaden für ihre Arbeit ist der über 200 Seiten starke Masterplan, der wichtige Themen des Klimaschutzes und der Klimaanpassung verknüpft. „Wir verstehen uns als treibende Kraft, für eine zukunftsfähige und lebenswerte Stadt“, sagt Helen Cammerzell. Die Klimaneutralität sei das übergreifende Ziel in allen Bereichen der Stadtverwaltung und darüber hinaus. Erste Projekte sind beispielhaft mit dem Landesprogramm „Prima.Klima.Kirchhellen“, kostenlosen Angeboten zur Energieberatung und Regenwasserbewirtschaftung „Am Lamperfeld“ umgesetzt.

Die Mitarbeiter des Teams besetzen unterschiedliche Themenfelder. Gerwin Conrad hat bereits während des Klimaschutzprojekts InnovationCity Erfahrungen im Ausbau der Elektromobilität gesammelt. Seine Aufgabe ist es, die Ladeinfrastruktur weiter auszubauen und Unternehmen zu beraten. „Wir elektrifizieren den städtischen Fuhrpark bereits seit einigen Jahren“, erklärt Conrad. Er setzt weiterhin auf Fördermittel, um die Infrastruktur und die E-Mobilität bei privaten Akteuren auszubauen.

Klaus Rammert-Bentlage baut die Wärmeplanung für die Stadt auf und koordiniert den Ausbau der Wasserstoffangebote. Wegen der gemeinsamen Anbieter bei Gas und elektrischem Strom hat sich Bottrop mit Gelsenkirchen und Gladbeck bei der Entwicklung der Wärmeplanung zusammengeschlossen. Bis Anfang des kommenden Jahres soll der Plan stehen und dann Grundlage für konkrete Maßnahmen sein. „Um alle einzubinden, ist eine Öffentlichkeitsbeteiligung notwendig“, sagt Rammert-Bentlage. Eine Schnittmenge zum Wasserstoff sieht er bei der Bereitstellung von Prozesswärme für Unternehmen. Außerdem soll Wasserstoff als klimaneutraler Kraftstoff für Fahrzeuge genutzt werden. Zu seinen Vorhaben im Team „Klimastadt“ gehört es auch, einen Elektrolyseur für die Herstellung von Wasserstoff in Bottrop anzusiedeln.

Als Verbindungsstelle zur Emschergenossenschaft und dem Projekt Klima-Werk ist Sebastian Mika mit einer halben Stelle bei der Stadt abgeordnet. Sein Themenfeld für die klimaresiliente Stadt ist die Einbindung von Wasser. „Wasser ist ein wichtiger Temperaturspeicher und über die Verdunstung wird die Luft gekühlt“, so Mika. Deshalb setzt er auf Wasserläufe und Bäume bei der Klimaanpassung.

Dezernent Klaus Müller ist überzeugt, ein motiviertes Team für die Herausforderungen der Klimaveränderung zu haben. „Sie werden das Thema Klimastadt interdisziplinär und fachübergreifend voranbringen.“

(c) Text/Foto: Stadt Bottrop

Jetzt suchen