Ex-Karstadthaus in Bottrop: Stadt will Flächen in Phoenix-Gebäude kaufen

Einstimmiger Beschluss aus dem Wirtschaftsförderungsausschuss

Die Verwaltung wird ihren bereits bestehenden Vertrag zur Nutzung von Flächen im ehemaligen Karstadt-Gebäude (Phoenix-Galerie) erweitern. Das hat der Wirtschaftsförderungs- und Grundstücksausschuss in seiner gestrigen Sitzung (2.7.) einstimmig in nicht-öffentlicher Sitzung beschlossen. Auf Wunsch der Ausschussmitglieder informierten Oberbürgermeister Bernd Tischler, Hermann Hirschfelder, CDU, Vorsitzender des Ausschusses,Frank Beicht, SPD, stellvertretender Vorsitzender des Ausschusses, sowie der Technische Beigeordnete der Stadt Bottrop Klaus Müller direkt im Anschluss über die Ergebnisse.  

Demnach sollen in dem Gebäude in der Bottroper Innenstadt weitere Flächen zur Unterbringung städtischer Dienststellen genutzt werden. Dies betrifft insbesondere das zweite Obergeschoss, das nun vollständig zur Verfügung steht. Bisher war hier nur eine Teilnutzung vorgesehen. Dadurch kann die Stadt Bottrop eine Reihe – insbesondere kleinerer – Verwaltungsstandorte im Stadtgebiet aufgeben. Damit geht eine deutliche Flächenreduzierung einher, was einen deutlichen Beitrage zur Erreichung der Einsparziele des Haushaltssicherungskonzeptes leistet.  

„Wir wollen deutlich machen, was wir erreichen, wenn Verwaltung, Politik und ein privater Investor gemeinsam und vertrauensvoll ein Ziel angehen,“ betonen alle Gesprächspartner einhellig. „Es war ein enger Schulterschluss aller Beteiligten und ist ein Glücksfall für Bottrop. Damit schaffen wir einen wichtigen Impuls für die Innenstadt,“ bekräftigt Oberbürgermeister Bernd Tischler und fasst zunächst den einstimmigen Beschluss aus der aktuellen Sitzung des Wirtschaftsförderungsausschusses zusammen.

Klaus Müller, Technischer Beigeordneter, erläutert die Pläne und zugrundeliegenden Berechnungen ausführlich. „Vor dem Hintergrund des Haushaltssicherungskonzeptes haben wir geprüft, ob wir die Anmietung ausweiten und welche Effekte dies haben wird. Im 3. und 4. Obergeschoss wird die Büronutzung intensiviert, Lager und Besprechungsräume werden verstärkt im 2. Obergeschoss geplant.

So können wir das Ziel des Desk-Sharing, dass Mitarbeitende durch unterschiedliche Anwesenheitszeiten Arbeitsplätze flexibel nutzen, deutlich besser umsetzen.“ Hermann Hirschfelder beschreibt den Hintergrund der jüngsten Entwicklung. „Wir haben nun ein schönes und positives Ergebnis für unsere Innenstadt. Nach dem Angebot des Investors Oliver Helmke, dass die Verwaltung zusätzlich die komplette 2. Etage nutzen könnte, wollten wir als Wirtschaftsförderungsausschuss zügig entscheiden. Deshalb haben wir die Verwaltung nach der Sitzung Ende Mai beauftragt, die Optionen durchzugehen und durchzurechnen. Das Ergebnis zeigt, wie Politik, Verwaltung und privater Investor in Bottrop gemeinsam viel erreichen können,“ bekräftigt Hermann Hirschfelder noch einmal.

v.l. Klaus Müller, Technischer Beigeordneter, Hermann Hirschfelder, Vorsitzender des Wirtschaftsförderungsausschusses, Oberbürgermeister Bernd Tischler, Frank Beicht, stellvertr. Vorsitzender des Ausschusses

 „Wir alle haben uns schon ganz früh gemeinsam an einen Tisch gesetzt. Das hatte nie was mit Parteipolitik zu tun, das ist Kommunalpolitik im besten Sinne,“ so Frank Beicht. „Über die Parteigrenzen hinweg haben wir entschieden und jetzt eine Chance für die Innenstadt gesetzt. Das Phönix-Gebäude kann nun der Nukleus werden für eine neue, positive Entwicklung.“

 Klaus Müller erläutert die Pläne und die Vorteile, die sich aus einer vollständigen Nutzung des 2. Obergeschosses ergeben, im Detail. In den mit Tageslicht versorgten Zonen des 3. und 4. Obergeschosses sollen zusätzliche Arbeitsplätze entstehen. Dadurch können weitere Dienststellen zentral zusammengeführt werden. Zusätzlich zu den bereits geplanten können weitere Standorte der Verwaltung, die im Stadtgebiet verteilt sind, aufgegeben werden. Im zweiten Obergeschoss sollen sich vor allem Lager und Besprechungsräume konzentrieren. Auch die Schaffung eines großen Sitzungsraumes, z.B. für Ausschüsse und Beiräte, ist angedacht. Gegenüber den vorherigen Plänen, können so 350 statt 230 Arbeitsplätze („Schreibtische“) geschaffen werden.

Bei der angestrebten Home-Office Quote von 25 % und weiteren Abwesenheiten wie Urlaub können demnach in Zukunft etwa 470 Mitarbeitende in der Phönix-Galerie untergebracht werden. Die alten Planungen waren von rund 310 MitarbeiterInnen ausgegangen.  

Die Tatsache, dass demnach 160 weitere städtische MitarbeiterInnen in das Gebäude umziehen können, führt zu zusätzlichen Einsparungen.Wenn wir die ins Auge gefassten Standorte aus der städtischen Nutzung nehmen, geben wir Flächen in einer Größenordnung von 6.000 m² ab. Demgegenüber steht die nun die deutlich geringere, zusätzliche Mietfläche von ca. 2.400 m²,“ rechnet Klaus Müller vor. „So kommen wir im Saldo auf kurz- bis mittelfristig realisierbare Einsparungen von rund 514.000 Euro pro Jahr. Dabei geht es um Miet- und Nebenkosten. Mit Blick auf die Raumkosten erreichen wir somit unsere Ziele des Haushaltssicherungskonzeptes vorzeitig und übertreffen sie sogar deutlich.“  

Kaufoption

Der Vertrag mit der Bottrop Immobilien GmbH enthält eine Kaufoption für die zunächst anzumietenden Flächen zu einem fest definierten Kaufpreis. Diese Option kann die Stadt innerhalb von 10 Jahren nutzen. Hermann Hirschfelder, Vorsitzender des Wirtschaftsförderungsausschusses betont, dass in diesem Fall sichergestellt werden soll, „dass die Stadt Eigentümer der Fläche und des Grundstückes wird. Die Forderung bei einem Kauf auch den Grunderwerb anzustreben, ist auch in der Ausschusssitzung sehr deutlich aus der Politik übermittelt worden. Es soll nicht die Form des Erwerbs von Anteilen an der Eigentümergesellschaft gewählt werden.“ Zudem gab es den Wunsch aus der Politik, die “Stadt solle eher früher als später kaufen.”

(c) Text: Stadt Bottrop, Foto: Wir lieben Bottrop, Headline: Wir lieben Bottrop

Jetzt suchen