
Rund 40 Anwohner der Welheimer Mark wollten wissen, wie es mit ihrem Stadtteil weitergeht, wenn mit den Arbeiten an dem geplanten Gewerbegebiet „Freiheit Emscher“ begonnen wird. Der Technische Beigeordnete Klaus Müller hat in die Aula der Grundschule zur Anwohnerversammlung eingeladen. Die Vorbereitungen für den Bau des Gewerbeboulevards sind auf der Zielgeraden. Anfang 2026 sollen sie an der Straße „In der Welheimer Mark“ beginnen. Neben Klaus Müller informierten Gernot Pahlen, Geschäftsführer der Freiheit Emscher Entwicklungsgesellschaft, Kirsten Adamczak von der Emschergenossenschaft, Christina Kleinheins, Leiterin des Stadtplanungsamtes und Steffen Jonek, Leiter des Fachbereichs Tiefbau, über das Vorhaben.
Die Anwohnerversammlung war der Auftakt einer Reihe weiterer Informationsveranstaltungen, die mit der Entwicklung des 1.700 Hektar großen Gewerbegebiets folgen werden. Gernot Pahlen warb mit der ökonomischen Weiterentwicklung der ehemaligen Bergbaufläche. „Es entsteht eine grüne Industriestadt der Zukunft, die mit einer Verbesserung der Lebensqualität einhergeht“, sagte er.
Christina Kleinheins erläuterte die planungsrechtlichen Grundlagen. Der entsprechende Flächennutzungsplan sei 2004 beschlossen worden. Bereits vor rund 20 Jahren sei der Gewerbeboulevard vorgesehen, der parallel zur Bundesstraße B224 das Gebiet erschließt. In fünf Bauabschnitten soll ein Boulevard mit Alleecharakter entstehen.
Für den ersten Bauabschnitt geht Steffen Jonek von 20 Monate Bauzeit aus. Er plant für Anfang 2026 mit dem Start. Nur etwa ein Viertel der Gesamtbreite von rund 25 Metern ist für den Autoverkehr vorgesehen. Der Boulevard wird von großzügigen Baumreihen und breiten Rad- und Fußwegen flankiert. Die Grünstreifen dienen der Entwässerung und als Speicher für die Straßenbäume. Jonek erläuterte, dass die Anlieger während der Bauzeit mit Behinderungen rechnen müssen. Er sagte aber zu, dass die Grundstücke außerhalb der Arbeitszeiten mit den Pkw zu erreichen sind. Werden größere Lieferungen, wie beispielsweise Möbel, erwartet, werde dies nach vorheriger Anmeldung beim Bauablauf berücksichtigt, so Jonek.

Dezernent Klaus Müller hielt der Skepsis einiger Anwohner zum Vorhaben entgegen, dass in über 100 Jahren Industriegeschichte das Gebiet nun neugeordnet werde. Dies gelte in besonderer Weise für die Entwässerung. Kirsten Adamczak sprach gar von einem „Kuddelmuddel der Entwässerungsleitungen“, das nun entwirrt werde. Die Gewässerverläufe von Schäpersbach und Aspelflötte werden naturnah umgestaltet. Oberflächenwasser und Abwasser sollen künftig in getrennten Kanalsystemen geführt werden.
Die Nachfragen der Anwohner zielten auf die Verkehrsführung, die aus den Wohnquartieren herausgehalten werden solle, auf die Art des künftigen Gewerbes und den neu zu errichtenden Anschlüssen an die Abwasserleitung. Während der Hauptkanal in den Gesamtinvestitionen berücksichtigt ist, müssen die Hausanschlüsse von den Eigentümern bezahlt werden. Klaus Müller erklärte, dass die Stadtverwaltung in Einzelfällen bei der Finanzierung, beispielsweise mit Ratenzahlungen, auf individuelle Wünsche eingehen könne. Ohnehin bietet die Stadtverwaltung umfangreiche Beratungsmöglichkeiten, um Einzelfälle zu berücksichtigen.
Im Anschluss an die Vorträge informierten sich die Anwohner anhand von ausgelegten Plänen, inwieweit einzelne Grundstücke konkret von dem Vorhaben betroffen sind und äußerten Wünsche, worauf bei der Planung und der Bauausführung möglichst zu achten sei.
(c) Text: Stadt Bottrop, Fotos: Stadt Bottrop