
Bei einem Ortstermin im Juni vergangenen Jahres hatte sich NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer (Mitte), bei den Oberbürgermeistern Thomas Kufen (links) und Bernd Tischler informiert, wie die Verkehrsführung verbessert werden kann.
Die Brückensperrung an der Autobahn A42 führt zu enormen Belastungen in Bottrop und Teilen des Essener Stadtgebietes. Rund 6,5 Millionen Euro kostet der zusätzliche Verkehr allein auf Bottroper Straßen, für das Essener Stadtgebiet fällt eine ähnlich hohe Summe an. Hierüber haben die Oberbürgermeister der Städte Bottrop und Essen, Bernd Tischler und Thomas Kufen, jetzt Bundesverkehrsminister Patrick Schnieder in einem Schreiben informiert.
Durch die Teilsperrung der Autobahnbrücke über den Rhein-Herne-Kanal für Fahrzeuge ab 7,5 Tonnen werden Anwohnerinnen und Anwohner sowie Unternehmen massiv beeinträchtigt. Dies habe erhebliche Auswirkungen auf die Menschen vor Ort, heißt es in dem Schreiben. Die beiden Oberbürgermeister weisen darauf hin, dass insbesondere der umgeleitete Schwerlastverkehr Schäden an Straßen und Brücken verursachte. Vom Bund erwarten sie jetzt, die kommunalen Haushalte zu entlasten und für die Schäden aufzukommen. „Der Standpunkt der Städte Bottrop und Essen ist in dieser Hinsicht eindeutig: Die Abwicklung des Fernverkehrs fällt in die Zuständigkeit des Bundes. Wenn dieser Fernverkehr in erheblichem Maße das kommunale Straßennetz nutzt, dann ist der Bund für die dadurch entstehenden Schäden verantwortlich“, schreiben Kufen und Tischler.
Bereits im Juni vergangenen Jahres hatte sich NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer über die Verkehrssituation informiert. Auf Grundlage eines Verkehrsgutachtens haben die beiden Städte vorgeschlagen, die A42-Auffahrt Bottrop-Süd in Richtung Dortmund für Fahrzeuge bis 3,5 Tonnen zu öffnen. Dafür wären der Bau einer Schranken- und Wiegeanlage und eine Notausfahrt notwendig. Bislang wird dieses Vorhaben aus bautechnischen und finanziellen Gründen abgelehnt.
„Die Situation ist für alle Beteiligten unzumutbar“, sagt Oberbürgermeister Bernd Tischler. Er verweist auf eine Auswertung von Handydaten. Sie belegen, dass trotz einer offiziellen, weiträumigen Umleitung sich ein Großteil des Verkehrs einen Weg über die kommunalen Straßen bahnt. „Unsere Straßen sind für diese Belastungen nicht ausgelegt“, so Tischler.
Nachdem die beiden Städte mit Initiativen und Ideen vorangegangen sind, sieht Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen nun den Bund in der Verantwortung zu handeln. „Wir hoffen sehr, beim Minister Gehör zu finden und bald Fortschritte bei der Bewältigung der gegenwärtigen Situation zu erzielen“, sagt Kufen.
Kufen und Tischler sehen sich mit ihrem Anliegen von der NRW-Landesregierung und dem Landesbetrieb Straßen.NRW unterstützt. Der Erfolg der bisherigen Bemühungen hänge jetzt erheblich vom Bundesverkehrsminister ab, da Autobahnbau sowie die Instandhaltung und Instandsetzung von Autobahnen in den Händen des Bundes liege, schreiben die Oberbürgermeister.
(c) Text/Foto: Stadt Bottrop