
Vernissage im Phoenix: Nikolaus-Groß-Grundschule und Josef-Albers-Gymnasium bringen Kunst, Ideen und Leben in die künftige Phoenix Galerie.
Wie stellen sich Kinder die Zukunft ihrer Stadt vor? Was wünschen sie sich für ihre Innenstadt – für Orte, an denen sie leben, lachen, sich begegnen? Genau diesen Fragen widmete sich ein besonderes Projekt im Herzen Bottrops: In der künftigen Phoenix Galerie fand am Samstag, 13. Dezember, eine Vernissage statt, die zeigte, wie viel Kraft, Fantasie und Hoffnung in den Ideen junger Generationen steckt.
Initiiert wurde das Projekt von Marcel Wiesten, Geschäftsführer der Phoenix GmbH, und seiner Ehefrau Hannah Wiesten, Lehrerin einer dritten Klasse an der Nikolaus-Groß-Grundschule. Gemeinsam entstand die Idee, Kinder frühzeitig in die Planung und Vision des neuen Phoenix einzubeziehen – nicht als Zuschauer, sondern als aktive Gestalter ihrer Stadt.
Der Anfang lag bei den Jüngsten: Alle dritten Klassen der Nikolaus-Groß-Grundschule schrieben Briefe an „Phoenix“. Darin formulierten die Kinder ihre Wünsche, Träume und Vorstellungen von einer lebendigen Innenstadt, von Treffpunkten, Grünflächen, Spielräumen, Kultur und Gemeinschaft. Diese Briefe wurden anschließend an den Kunstkurs der Oberstufe des Josef-Albers-Gymnasiums weitergegeben – und dort künstlerisch interpretiert.


Aus Worten wurden Bilder, aus Gedanken Kunstwerke. Die Jugendlichen setzten die Inhalte der Briefe in unterschiedlichsten Formen um: Gemälde, Zeichnungen, KI-basierte Bildwelten, Skulpturen, Traumfänger und ein großflächiges Graffiti direkt an der Wand der Phoenix Galerie. Die Bandbreite zeigte eindrucksvoll, wie vielfältig Kunst sein kann – und wie ernsthaft sich junge Menschen mit der Zukunft ihrer Stadt auseinandersetzen.
Denn Kunst, so wurde an diesem Tag deutlich, will gesehen werden. Und Kunst braucht Raum. Genau deshalb fand die Ausstellung mitten in der Phoenix Galerie statt – umgeben von Baustellenatmosphäre, Werkzeugen und Baumaterialien. Ein Ort im Wandel, der für einen Nachmittag zum lebendigen Ausstellungsraum wurde. Besucherinnen und Besucher schlenderten durch die Räume, betrachteten die Werke, kamen ins Gespräch und bekamen gleichzeitig einen ersten Eindruck davon, wie sich dieser Ort künftig anfühlen könnte.

Eröffnet wurde die Vernissage von Oberbürgermeister Matthias Buschfeld der in seinen Worten betonte, wie wichtig das neue Phoenix als zukünftiges Herz der Bottroper Innenstadt sei. Gerade Kinder und Jugendliche seien ein zentraler Teil dieser Entwicklung. Ihre Perspektiven, ihre Kreativität und ihre Stimmen müssten gehört werden. Kunst gehöre dabei selbstverständlich zum unserem Stadtbild – Bottrop stehe seit jeher für eine lebendige Kunstszene und vielfältige Kulturprojekte.
Was diesen Nachmittag jedoch besonders machte, war nicht allein die Kunst. Es war das Leben im Gebäude. Zum ersten Mal füllten Kinderstimmen, Lachen und Bewegung die Räume. Die Akustik hallte wider von Gesprächen, neugierigen Fragen und echtem Entdeckergeist. Kinder rannten durch die Galerie, Jugendliche erklärten ihre Werke den Besucherinnen und Besuchern, diskutierten Ideen und Visionen.

Ein emotionaler Höhepunkt war der erste Auftritt des Phoenix-Maskottchens, das eigens für die Kinder entwickelt wurde. Strahlende Augen, leuchtende Gesichter – jedes Kind wollte ein Foto, eine Umarmung, einen Moment festhalten. Genau in diesen Augenblicken wurde spürbar, was dieses Projekt ausmacht: Identifikation, Nähe und das Gefühl, Teil von etwas Größerem zu sein.
Für viele der Jugendlichen war es zudem eine neue Erfahrung, ihre Kunst öffentlich zu zeigen und darüber zu sprechen. Sie erklärten ihre Werke, erzählten von den Briefen, die sie inspiriert hatten, und kamen mit den Gästen ins Gespräch. Kunst wurde hier nicht ausgestellt, sondern geteilt.
Am Ende blieb vor allem ein Gefühl: Hoffnung. Ein kurzer Blick in die Zukunft, in der das Phoenix nicht nur ein Gebäude ist, sondern ein lebendiger Ort voller Menschen, Begegnungen und Ideen. Die Vernissage zeigte eindrucksvoll, wie kraftvoll es sein kann, Generationen zusammenzubringen und Kindern sowie Jugendlichen eine echte Stimme zu geben.
Wenn das Phoenix eines Tages vollständig eröffnet ist, wird dieser Nachmittag vielleicht als leiser, aber bedeutender Anfang in Erinnerung bleiben – als Moment, in dem die Zukunft von Bottrop nicht geplant, sondern gemeinsam geträumt wurde.


Auch nach der Vernissage bleibt die Ausstellung sichtbar: Ab sofort können Interessierte die Kunstwerke weiterhin durch die Schaufenster der Phoenix Galerie betrachten. Die Fenster sind mit einer markanten orangenen Folie beklebt – wer hindurchlünkert, kann die Werke zu jeder Tageszeit durch die Scheibe entdecken.
Hier eine kleine Bildergalerie zur Veranstaltung

























