
Neues Jahr, neuer Start: Mit dem 1. Januar 2026 gehen die rund 35.000 Katholikinnen und Katholiken in Alt-Bottrop einen gemeinsamen Weg. Aus den beiden Pfarreien St. Cyriakus und St. Joseph wird eine große Stadtpfarrei.
„Als Katholische Kirche sind wir so gemeinsam für die Menschen in Bottrop da – diesen Auftrag erfüllen wir mit Freude, Engagement und Einsatz. Wir optimieren damit die Abläufe in Verwaltung und Organisation“, sagt Propst Jürgen Cleve, der bisher Pfarrer beider Pfarreien war und ab dem 1. Januar auch Pfarrer der Großpfarrei sein wird. „Ich bin sehr zuversichtlich, dass wir das kirchliche Leben gemeinsam mit unseren Partnern so gut gestalten können.“
Eine Zusammenarbeit von St. Joseph und St. Cyriakus hatte sich bereits in den Voten des Pfarreientwicklungsprozesses zwischen 2015 und 2018 angekündigt. Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck hatte schließlich im November 2022 beiden Pfarreien den Auftrag gegeben, eine gemeinsame Stadtpfarrei zu bilden. Sie wird also der Organisationsrahmen für die Seelsorge, das Gemeindeleben und die Verwaltung sein und das Patronat St. Cyriakus tragen.
Die Entscheidung für diesen Namen war unter anderem mit Rücksicht auf die Geschichte der Propsteikirche St. Cyriakus gefallen, hatte es Bischof Overbeck in einem Brief an die Pfarreien begründet. Er war der Bitte der Gremien nachgekommen, den neuen Namen zu beschließen. Der gemeinsam getragene Weg der Zusammenführung sei ein wichtiger Schritt in die Zukunftsfähigkeit der Katholischen Kirche in Bottrop, so der Bischof. „Ich danke allen, die sich bis hierhin engagiert und den Prozess begleitet haben. Wir haben wichtige Meilensteine erreicht“, erklärt Cleve. „Nun müssen wir den gemeinsamen Weg fortsetzen.“
Um weiterhin nah bei den Menschen und in der Fläche präsent zu sein, sei auch die Kooperation mit weiteren Partnern wie dem KiTa Zweckverband, der Caritas oder den Gläubigen in Kirchhellen notwendig. Durch eine engere Verzahnung gebe es gute Möglichkeiten, kreative und innovative Ideen zum Wohl der Menschen und Gläubigen umzusetzen.Genauso ist es auch im bistumsweiten Programm „Christlich leben. Mittendrin“ vorgesehen. Es beschreibt die Weiterentwicklung des Bistums Essen mit dem Ziel, mit kommunalen und kirchlichen Akteuren und Menschen christliches Leben in der Gesellschaft zu gestalten – quasi als Netzwerk gelebten Glaubens.
Bereits vor zwei Jahren war eine Koordinierungsgruppe mit Vertreterinnen und Vertretern beider Bottroper Pfarreien gebildet worden, die den Prozessablauf begleitet. In einem nächsten Schritt wurden Arbeitsgruppen gebildet, um einzelne Themenschwerpunkte konkret auszugestalten. Dazu gehört beispielsweise die Entwicklung eines pastoralen Rahmens oder auch eine gemeinsame Kommunikationsstrategie. Ganz in diesem Sinne gibt es ein neues Logo, das sich mit dem Dialogkreuz dem Erscheinungsbild des Bistums Essen anschließt. Die mitgeführte Textmarke „Katholische Kirche Bottrop“ zeigt unmissverständlich, wofür das Logo steht.
Bei den Gremienwahlen im November wählten die Gläubigen von St. Joseph und St. Cyriakus bereits einen gemeinsamen Kirchenvorstand und Pfarrgemeinderat. Und auch die Seelsorgerinnen und Seelsorger beider Pfarreien arbeiten bereits seit längerem als Pastoralkollegium zusammen. Zukünftig wird Propst Cleve zudem durch ein Team unterstützt. Mehrere Pfarrbeauftragte tragen die Leitungsverantwortung dann gemeinsam mit ihm.
Zu Beginn des neuen Jahres erhalten alle katholischen Haushalte in Alt-Bottrop ein Willkommenspaket, das über den Zusammenschluss der Pfarreien informiert, darüber hinaus aber auch zeigt, wo Katholische Kirche in Bottrop präsent ist – von nun an mit gebündelten Kräften. Am 31. Mai wird die Neugründung dann mit einem großen Fest am Kirchplatz gefeiert.
Die neue Stadtpfarrei werde „die Heimat für das kirchliche Leben in unserer Stadt bilden“, schreibt es Propst Cleve in seinem Weihnachtsgruß. „Alle sind aufgerufen, gemeinsam mit den Gremien, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und den Seelsorgerinnen und Seelsorgern viele Inhalte in unser Glaubensleben einzubringen. Ich freue mich auf diesen Neubeginn.“
(c) Text: Propsteipfarrei St. Cyriakus, Foto: Hans Jürgen Landes Fotografie/Propsteipfarrei St. Cyriakus