Die Stadtverwaltung kennt die Situation um die vernachlässigten Immobilien in Bottrop. Darauf hat jetzt der Technische Beigeordnete Klaus Müller hingewiesen. Eine Liste mit 15 problematischen Gebäuden und Gebäudeensemble wurde der Politik bereits vorgelegt. „Wir haben den Planungsausschuss im Juni über den Sachstand informiert“, sagt Müller. Er betont, dass es in Bottrop keine Schrottimmobilien im Sinne einer Landesregelung gäbe, die der Stadt einen einfacheren Zugriff auf die Gebäude ermöglichen würde. „Wir haben in unserer Stadt vernachlässigte Gebäude, die nicht schön sind. Eine Problemlage, wie in anderen Städten, beobachten wir bei uns glücklicherweise nicht“, sagt Müller. Die Stadtverwaltung habe grundsätzlich keine gesetzlichen Möglichkeiten, die Renovierung oder den Rückbau zu verlangen. Möglich sei dies nur in besonderen Fällen, wenn beispielsweise Einsturzgefahr bestehe.
Von keinem der vernachlässigten Gebäude geht eine unmittelbare Gefahr für die Öffentlichkeit aus. „Wir haben großes Interesse daran, dass die zumeist leerstehenden Gebäude wieder bewohnbar werden und das Stadtbild aufwertet wird. Unsere Möglichkeiten, in die Eigentumsrechte einzugreifen, sind aber nur sehr begrenzt“, sagt der Technische Beigeordnete. Die Beratung über den Umgang mit den vernachlässigten Immobilien fand im nicht-öffentlichen Teil der Sitzung des Planungsausschusses statt. Die Stadt setzt darauf, mit den Eigentümern gemeinsame Lösungen zu finden. So leisten Quartiersmanager im persönlichen Kontakt Überzeugungsarbeit. „Wir informieren über Förderwege, bei der Sanierung der Gebäude“, erklärt Müller. Ob diese Wege aber beschritten werden, liegt bei den Eigentümern.