Ungewöhnlicher Start für den neuen Grundausbildungslehrgang

Als im letzten Herbst das Auswahlverfahren für den neuen Grundausbildungslehrgang startete, ahnte niemand, unter welchen außergewöhnlichen Voraussetzungen die zehn Auszubildenden heute in ihren neuen Berufsabschnitt starteten. Die derzeitige Corona-Krise wirbelt auch den Ausbildungsplan des neuen Lehrgangs kräftig durcheinander.

Aufgrund des Corona-Virus fand die heutige Auftaktveranstaltung nicht wie üblich an der Feuer- und Rettungswache 1 sondern im Gerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Grafenwald statt. Hier nahmen die Bottroper Auszubildenden aus den Händen von Dezernent Paul Ketzer die Ernennungsurkunde zum Beamten entgegen, allerdings in diesem Jahr ohne den obligatorischen Handschlag. In seiner Begrüßung thematisierte Paul Ketzer die derzeitige Lage und gab den neuen Mitarbeitern einen kurzen Überblick über die Situation. Er wünschte den Auszubildenden trotz der angespannten Lage viel Freude in ihrem neuen Berufsabschnitt und natürlich viel Erfolg für die 18-monatige Ausbildung. Der Leiter der Feuerwehr, Kim Heimann, schloss sich den Worten Ketzers an und äußerte sein Bedauern über die ungewohnten Umstände des Lehrgangsstarts, machte aber deutlich, dass es derzeit keine Alternativen gibt.

Nachdem der Ausbildungsleiter der Stadt Bottrop, Odo Heitkamp, den Auszubildenden erste organisatorische Dinge mit auf den Weg gegeben hatte, endete die Arbeitswoche für die Auszubildenden. Bis Montag ist nun Heimarbeit angesagt. Mit den ersten Lernunterlagen unter dem Arm verließen die Auszubildenden die Wache in Grafenwald.

Das Gerätehaus der Grafenwälder bleibt vorerst die Heimat des Lehrgangs. Um den Kontakt zu den Einsatzkräften der Wachabteilungen zu minimieren, war eine Stationierung auf der Feuer- und Rettungswache 1 nicht denkbar. Bis zu einer Entspannung der Lage werden die Auszubildenden an der Wache am Heimersfeld bleiben.

Auch für die verantwortlichen Ausbilder Piet Eckert und Sebastian Schirlo ergeben sich ungeplante Herausforderungen. Zum einen ist der logistische Aufwand enorm gestiegen, da viele Ausbildungsmaterialien von der Feuer- und Rettungswache 1 nach Grafenwald transportiert werden müssen. Auch das Gebot der Kontaktminimierung stellt ein Problem dar. Während bei den theoretischen Ausbildungen einfach die Stühle weit genug von einander weggestellt werden, ist dies bei praktischen Übungen deutlich schwieriger. Auch die gemeinsamen Ausdauerläufe, normalerweise unumstößlicher Teil der Ausbildung, stehen auf dem Prüfstand. Da die Auszubildenden während ihrer Ausbildung das Sportabzeichen ablegen müssen, ist ein regelmäßiges Training allerdings unumgänglich. Hier werden die Ausbilder in den nächsten Tagen praktikable Lösungen erarbeiten.

Planmäßig befinden sich die Auszubildenden nun 5 Monate in der sogenannten Grundausbildung. Anschließend erfolgt die Ausbildung zum Rettungssanitäter. 2021 erfolgen dann verschiedene Praktikumsabschnitte und Spezialausbildungen, ehe Ende September 2021 die Abschlussprüfung zum Brandmeister ansteht.

Neben den sechs Brandmeisteranwärtern für die Feuerwehr Bottrop komplettieren vier externe Auszubildende der Feuerwehren Ratingen, Erkrath und Mülheim an der Ruhr den Grundlehrgang. Diese werden am Montag zum Lehrgang stoßen.

Foto: Die sechs Auszubildenden der Feuerwehr Bottrop mit dem Leiter der Feuerwehr, Kim Heimann (l.), dem Ausbildungsleiter der Stadt Bottrop, Odo Heitkamp (2. v. l.), dem Dezernenten Paul Ketzer (3. v. l.) und den Ausbildern Piet Eckert (r.) und Sebastian Schirlo (2. v. r.)

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