38-Jähriger übernimmt Geschäfte der Region Ruhrgebiet
Neuer Chef an der Gewerkschaftsspitze im Revier: Martin Mura übernimmt die Geschäfte der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) im Ruhrgebiet. Der 38-Jährige kümmert sich damit um die Belange der Beschäftigten aus Branchen wie dem Gastgewerbe, der Ernährungsindustrie und dem Bäckerhandwerk in Bottrop. „Die Corona-Pandemie hat gezeigt, wie sehr es auf die Solidarität in den Belegschaften ankommt. Ob im Hotel, in der Metzgerei oder in der Lebensmittelfabrik –je stärker die Beschäftigten zusammenhalten, desto besser lassen sich höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen durchsetzen“, sagt Mura. Sein Ziel sei es, die Mitbestimmung im Lebensmittel- und Gastgewerbe auszubauen – und die NGG in den Betrieben durch neue Mitglieder zu stärken.
Zur NGG kam Mura, der in Polen geboren wurde und im Ruhrgebiet aufgewachsen ist, über einen Kellner-Job im Gelsenkirchener Café „Extrablatt“. Nach der Ausbildung zum Industriekaufmann arbeitete er zunächst für die IG BAU, für die er ab 2012 als Gewerkschaftssekretär im Einsatz war. 2018 wechselte Mura zur NGG-Region Dortmund, wo er sich vor allem um das Bäcker-und Fleischerhandwerk und die Systemgastronomie (Mc Donald’s, BurgerKing, Starbucks & Co.) kümmerte. Die Übernahme der Geschäftsführung im Ruhrgebiet ab Juni sei ein „Weg zurück in die Heimat“, so der 38-Jährige. „Am Ruhrgebiet schätze ich besonders die direkte und ehrliche Art der Menschen. Auf sie ist Verlass – das gilt gerade auch für die Gewerkschaftsarbeit.“
Es gehe ihm darum, die NGG in der Region „erfahrbar und erlebbar“ zu machen. „Ob für die Bäckereifachverkäuferin oder den Lieferando-Fahrer – die Gewerkschaft muss für die Leute da sein, ihnen zuhören und Verbesserungen für sie herausholen“, so Mura. Dabei gebe es mehr als genug zu tun: Aktuell stünden etwa die Wiedereröffnung der Hotels und Gaststätten und die Vereinbarung tariflicher Standards in der Fleischindustrie auf dem Programm. Zu den betrieblichen Schwerpunkten der NGG im Ruhrgebiet zählen unter anderem die Fleisch- und Wursthersteller Herta (Herten) und Westfleisch (Oer-Erkenschwick), die Betriebsgastronomie, der Feinkostproduzent Homann (Bottrop), der Getränkehersteller Coca-Cola (Dorsten), die Brot-Marke Lieken und die Stauder-Brauerei (beide Essen).
Text und Foto: NGG