
Rund 550 Schülerinnen und Schüler der Bottroper Grundschulen haben in diesem Jahr an der Veranstaltungsreihe Figurentheater-Bildung-Schule (FiBiS) teilgenommen. Das pädagogisch wertvolle Programm vereint kulturelle Bildung mit Umweltbewusstsein und regt die Kinder an, sich kreativ mit gesellschaftlich relevanten Themen auseinanderzusetzen. In diesem Jahr stand die Meereswelt und die Auswirkungen von Umweltverschmutzung im Mittelpunkt der Veranstaltungsreihe.
Den Auftakt bildete das Theaterstück Fiona und das Meerwunder des Theaters con Cuore aus Schlitz. Die Geschichte wird von einem alten Fischer erzählt, der auf seinem Kutter lebt und seine Nichte Fiona aus der Stadt über das Wochenende zu Besuch hat. Begeistert von der Vorstellung, mit ihrem Onkel große Fische zu fangen, begleitet sie ihn hinaus aufs Meer. Doch statt prall gefüllter Netze mit Fischen zeigt ihr Onkel Kurti, dass er nur noch Müll aus dem Wasser fischt – eine traurige Realität, die er seiner Nichte näherbringen möchte. Um Fiona die Tragweite der Meeresverschmutzung zu verdeutlichen, erzählt er ihr die Seemanns-Sage von einem Fisch, dessen Körper von Glasscherben durchzogen ist und der sich von den anderen Meeresbewohnern fernhält. Doch der kleine Fisch Dommy und das Seepferdchen Sandy beschließen, das Unmögliche zu wagen und diesem Fisch zu helfen – ein kleines Wunder in den Tiefen des Meeres. Die Puppen und Requisiten des Stücks wurden aus recyceltem Material gefertigt – so wurde der kleine Fisch Dommy aus einer alten Plastikflasche gestaltet, das Seepferdchen Sandy aus einer Sprühdose. Die Kinder hatten im Anschluss die Gelegenheit, die Figuren aus nächster Nähe zu betrachten und sich mit der kreativen Umsetzung des Themas auseinanderzusetzen.

„Uns ist es wichtig, dass die Kinder neben dem pädagogisch wertvollen Input auch die Theaterwelt entdecken und eine Aufführung im Bottroper Kammerkonzertsaal erleben können“, betont Mitorganisatorin und Förderin Christa Grasedieck von der Grasedieck Stiftung. Aufgrund von Streiktagen im öffentlichen Dienst konnte lediglich eine Aufführung im Kammerkonzertsaal stattfinden. „Für die weiteren Vorstellungen wurden jedoch Ersatzspielorte in den Grundschulen organisiert, sodass alle Kinder in den Genuss des Theatererlebnisses kamen“, erklärt Kerstin Mallwitz vom Kulturamt.
Im Anschluss an die Aufführungen wurden die Kinder selbst kreativ: unter Anleitung der Künstlerin Leonie Wanke gestalteten sie in ihren Schulen eigene Figuren und Bühnenbilder. Mit Schuhkartons als Basis entstanden bunte Unterwasserwelten, die den Schülerinnen und Schülern ermöglichten, ihre eigenen Geschichten mit selbst gebastelten Unterwasserwesen zu erzählen. Leonie Wanke ist durch ihre Arbeit mit der Kulturwerkstatt Bottrop bekannt und bietet regelmäßig Workshops im Rahmen des Kulturrucksacks sowie des Kulturwerkstatt-Programms an.
Ein Blick in die Zukunft: Der Stiftungsrat der Grasedieck Stiftung hat bereits die Förderung von FiBiS für die kommenden zwei Jahre beschlossen. Somit können sich auch künftige Jahrgänge auf inspirierende Theatererlebnisse und kreative Workshops freuen.
Die künstlerische Planung und Organisation des Projekts übernahmen Maja Brüggemeier und Werner Bartelt-Brüggemeier in Zusammenarbeit mit dem Kulturamt Bottrop, vertreten durch Kerstin Mallwitz.
(c) Text: Stadt Bottrop, Fotos: Stadt Bottrop