Fuhlenbrock: Ausschüsse stimmen Konzept für Nahversorgung und Wohnen zu

Die Konzeptvergabe für die Nahversorgung in Fuhlenbrock ist in den zuständigen politischen Gremien auf breite Mehrheit gestoßen. In gemeinsamer Sitzung des Ausschusses für Stadtplanung und Umweltschutz sowie des Wirtschaftsförderungsausschusses (30. September) haben die Mitglieder einstimmig beschlossen, dass eine Beschlussvorlage zur Einleitung eines Bebauungsplanverfahrens vorbereitet werden soll.

Der Fuhlenbrocker Markt soll in seiner zentralen Funktion für den Stadtteil gestärkt werden. Entsprechende Pläne hatten Oberbürgermeister Bernd Tischler und der Technische Beigeordnete Klaus Müller bereits Mitte September vorgestellt. Für den vorgesehenen Lebensmittelmarkt und zusätzlichen Wohnungen liegt ein konkretes Konzept vor.

„Nahversorgung ist eine essenzielle Säule der Lebensqualität in jedem Quartier“, sagte Oberbürgermeister Bernd Tischler während eines Pressegesprächs. Gegenwärtig seien die Bedingungen in Fuhlenbrock nicht ideal. Mit dem nun vorgestellten Konzept habe man die Chance, die Lage zu verbessern. Tischler betonte, dass mit dem Konzept Wünsche und Anregungen der Bürger berücksichtigt wurden. Eine Jury aus Mitgliedern der Politik und Verwaltung hatte deshalb die Umsetzung eines Konzepts vorgeschlagen, das vom Immobilien-Entwickler Boksteen erarbeitet wurde. Vorgesehen sind danach ein 1.700 Quadratmeter großer Lebensmittelmarkt und 47 Wohnungen.

Für die Neugestaltung des Stadtteilzentrums hatten sich im November vergangenen Jahres zunächst sechs Investoren interessiert. Am Ende des Verfahrens hatten dann zwei Planungsbüros konkrete Nutzungskonzepte eingereicht, über die das Auswahlgremium befunden hat. Neben dem Planungsatelier Boksteen aus Bottrop war es die E-Gruppe – Eurovia Grundstücksgesellschaft aus Herne. 

Der Technische Beigeordnete Klaus Müller betont die hohe Qualität beider Konzepte. Bei der Entscheidung haben Details den Ausschlag gegeben. Grundlage für die Pläne sind die städtischen Flächen an der Agnes-Miegel-Straße und der Goethestraße mit einer Gesamtgröße rund 13.700 Quadratmetern. Im Mittelpunkt der Planung steht ein neuer Lebensmittelmarkt. Der bestehende Betrieb ist mit weniger als 600 Quadratmetern nicht zukunftsfähig, so Müller. „Bei der städtebaulichen Aufwertung geht es nicht nur um verbesserte Nahversorgung, sondern auch um zusätzliche Wohnungen“, erklärt der Technische Beigeordnete. Auf dem begrünten Dach ragen zwei Gebäudeelemente mit jeweils zwei Geschossen und einem Staffelgeschoss hervor. Für Bewohner werden Tiefgaragenstellplätze gebaut, die über die Agnes-Miegel-Straße erreicht werden. Zusätzlich zum Lebensmittelmarkt sind 300 Quadratmeter für weitere Shops vorgesehen. Um Lärmbelästigungen zu vermeiden, wird der Anlieferungsbereich an der Goethestraße komplett eingehaust.

Die südliche Grünfläche mit Spiel- und Bolzplatz bleibt erhalten. Das Konzept berücksichtigt damit ein Ergebnis vom „Tag der Städtebauförderung“ im Mai 2024. Die Bürger hatten sich für den Erhalt der Grünfläche ausgesprochen.

Das Konzept findet breite Unterstützung. Der Bezirksbürgermeister von Mitte, Klaus Kalthoff, sieht mit dem Vorhaben viele Anliegen der Bürger erfüllt. Neben der Verbesserung der Lebensmittelversorgung und zusätzlichen Wohnungen hebt er die Dachbegrünung und die geplanten Photovoltaikanlagen hervor. „Das Projekt ist für Fuhlenbrock positiv zu werten“, sagt Kalthoff.

Für Bündnis90/Die Grünen stimmt der stellvertretende Bezirksbürgermeister Sigurd Köllner dem Konzept zu. „Uns ist wichtig, die Grünfläche im Süden nicht anzufassen, sondern zu erhalten“, sagt er.

Hermann Hirschfelder (CDU) sieht die Wohnqualität im Stadtteil nachhaltig gestärkt. „Die ältere Bevölkerung kann im Ortsteil bleiben, wenn sie ihre Einfamilienhäuser an die nächste Generation weitergibt“, sagt Hirschfelder, der als Vorsitzender des Wirtschaftsförderungsausschusses die Entwicklung am Fuhlenbrocker Markt begrüßt.

Eine städtebauliche Aufwertung sieht auch der Vorsitzende des Ausschusses für Stadtplanung und Umweltschutz, Thomas Göddertz (SPD). Neben der Stärkung der Zentrumsfunktion hebt er die soziale Komponente hervor: „Es ist gut, dass die Wohnungen barrierefrei geplant sind“, sagt er. Er rechne damit, dass durch die hohe Anzahl der geförderten Wohnungen spürbaren Effekt für den Stadtteil habe.

Anregungen der Bürger sind mit eingeflossen. Neben dem Erhalt der Grünfläche geht es auch um ein hinreichendes Parkplatzkonzept und die Ansiedlung eines Drogeriemarktes. Klaus Müller sagt, dass es hierzu bereits Gespräche für eine Nachfolgenutzung des gegenwärtigen Lebensmittelmarktes gebe.

Er rechnet damit, dass die Vorbereitungen für einen Bebauungsplan etwa drei Jahre dauern werden, sodass 2028 mit dem Bau begonnen werden kann. Die Zeit bis dahin soll genutzt werden, um den Marktplatz neuzugestalten.

(c): Text: Stadt Bottrop, Bild: Wir Lieben Bottrop

Wir lieben Bottrop - Redaktion

Wir lieben Bottrop - seit mehr als 13 Jahren!

Jetzt suchen