Stadtverwaltung: Rat setzt Zeichen für Nachhaltigkeit und soziale Gerechtigkeit

Unterzeichnung der Circular Cities Declaration und der Charta der Fairen Metropole Ruhr 2030

Der Rat hat die Unterzeichnung der Circular Cities Declaration sowie der Charta der Fairen Metropole Ruhr 2030 beschlossen. Damit setzt Bottrop ein klares Zeichen für nachhaltige Stadtentwicklung, Klimaschutz und soziale Gerechtigkeit. Die Stadt bekennt sich dazu, den Übergang zu einer Kreislaufwirtschaft aktiv zu gestalten und faire Handelspraktiken zu stärken.

Mit der Unterzeichnung der Circular Cities Declaration tritt Bottrop als erste Stadt im Ruhrgebiet einem europäischen Netzwerk bei, das den Wandel zu einer ressourcenschonenden, abfallarmen und innovativen Stadtgestaltung fördert. Gleichzeitig verpflichtet sich die Stadt mit der Charta der Fairen Metropole Ruhr 2030 dazu, globale Verantwortung zu übernehmen, indem sie faire Beschaffung und Handelsstrukturen weiter ausbaut.

Nachhaltigkeit als Leitbild für Bottrop

Mit der Vision „Bottrop 2030+“, die 2016 vom Rat beschlossen wurde, hat sich die Stadt auf den Weg zu einer ganzheitlichen Transformation gemacht, die ökologische, soziale und wirtschaftliche Aspekte miteinander verbindet. Seit 2019 ist Bottrop Vorreiter bei der Kreislaufwirtschaft. Projekte wie das Prosperkolleg – Zirkuläre Wertschöpfung, die Ausrichtung des Circular Economy Hotspots 2022 und die jüngste Förderempfehlung für das EFRE-Projekt „Bottrop.gemeinsam.zirkulär“ verdeutlichen den konsequenten Kurs der Stadt.

Seit 2021 ist Bottrop Fairtrade-Town und hat diese Auszeichnung im Jahr 2023 erneuert. Die enge Zusammenarbeit mit der Initiative Faire Metropole Ruhr unterstreicht das Engagement für soziale Verantwortung und faire Wirtschaftsstrukturen. Mit der Unterzeichnung der Charta der Fairen Metropole Ruhr 2030 setzt die Stadt nun einen weiteren Meilenstein. Die Steuerungsgruppe Fairtrade hat maßgeblich dazu beigetragen, dass Bottrop die Charta der Fairen Metropole Ruhr 2030 unterzeichnet. Sie koordiniert Initiativen, unterstützt lokale Akteure bei der Umsetzung fairer Handelspraktiken und arbeitet eng mit der Initiative Faire Metropole Ruhr zusammen. Durch ihre Arbeit wird die Sensibilisierung der Bürgerinnen und Bürger für Fairen Handel gefördert und die Integration fair gehandelter Produkte in die öffentliche Beschaffung und den lokalen Handel vorangetrieben.

Oberbürgermeister Bernd Tischler: “Nachhaltigkeit lokal und global denken”


„Mit der Unterzeichnung dieser beiden Erklärungen zeigen wir, dass soziale und ökologische Nachhaltigkeit Hand in Hand gehen. Bottrop nimmt seine Verantwortung ernst und will eine Vorreiterrolle einnehmen – im Ruhrgebiet und darüber hinaus“, betont Oberbürgermeister Bernd Tischler. „Diese Initiativen sind für uns nicht nur ein Bekenntnis, sondern auch ein Ansporn, den Wandel in unserer Stadt aktiv zu gestalten.“

Ein zirkuläres Stadtmodell als Zukunftsstrategie

Der systemische Wandel hin zu einem zirkulären Stadtmodell ist entscheidend, um Klimaneutralität zu erreichen, gesellschaftlichen Zusammenhalt zu stärken und Ressourcen effizient zu nutzen. Bottrop wird verstärkt auf nachhaltige Produkte in der öffentlichen Beschaffung setzen und die Bürgerinnen und Bürger für die Kreislaufwirtschaft sensibilisieren.

Der Faire Handel spielt eine Schlüsselrolle in diesem Modell. Er verbindet soziale Gerechtigkeit mit ressourcenschonendem Wirtschaften und trägt so maßgeblich zur nachhaltigen Stadtentwicklung bei. Die Kombination von Kreislaufwirtschaft und Fairem Handel bietet Bottrop eine zukunftsweisende Strategie, um Innovation, Resilienz und Nachhaltigkeit zu fördern.

Die Unterzeichnung beider Erklärungen durch Oberbürgermeister Tischler ist für März 2025 geplant.

Hintergrundinformationen

Die “Charta Faire Metropole Ruhr 2030 – Eine Fairfassung für das Ruhrgebiet” wurde von der Fairen Metropole Ruhr entwickelt, einem Netzwerk, dem auch die Stadt Bottrop angehört. Die unterzeichnenden Kommunen bekennen sich zur Förderung fairen Handels und einer gerechten Beschaffungspolitik. Die Charta ist eine Weiterentwicklung der Magna Charta Ruhr.2010 gegen ausbeuterische Kinderarbeit, die Bottrop bereits 2010 unterzeichnet hat.

Mit der Unterzeichnung der Charta wird der “Katalog der Taten” verabschiedet, der sieben verbindliche Ziele sowie mindestens drei optionale Maßnahmen umfasst:

  • Faire öffentliche Beschaffung
  • Fairtrade-Towns-Kampagne und Faires Stadtmarketing
  • Wirtschaftsförderung nachhaltiger Unternehmen
  • Bildungsarbeit für Fairen Handel
  • Faire Städtepartnerschaften
  • Faire Veranstaltungen
  • Eine städtische Ansprechperson für Fairen Handel

Circular Cities DeclarationDie Circular Cities Declaration ist eine Selbstverpflichtung für Städte und Regionen zur Förderung der Kreislaufwirtschaft. Entwickelt von Akteuren wie dem Collaborating Centre on Sustainable Consumption and Production (CSCP), dem UN-Umweltprogramm und der Ellen MacArthur Foundation, definiert sie klare Ziele für eine zirkuläre Stadtentwicklung. Die zehn zentralen Commitments beinhalten:

  • Entwicklung einer Strategie für die Kreislaufwirtschaft
  • Sensibilisierung der Bürger:innen
  • Einbindung lokaler Akteur:innen
  • Integration der Kreislaufwirtschaft in Stadtplanung und Infrastruktur
  • Nutzung der öffentlichen Beschaffung
  • Einführung wirtschaftlicher Anreize
  • Schaffung eines rechtlichen Rahmens für Sekundärstoffmärkte
  • Zusammenarbeit mit nationalen und EU-Behörden
  • Monitoring der Maßnahmen
  • Regelmäßige Berichterstattung an ICLEI (Local Governments for Sustainability)

Durch die Unterzeichnung beider Erklärungen setzt Bottrop ein starkes Zeichen für eine zukunftsorientierte, nachhaltige und gerechte Stadtentwicklung.

(c) Text: Stadt Bottrop, Symbolbild: Wir lieben Bottrop

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