
Es ist ein Moment, der viele Angehörige tief bewegt: Man sieht, dass es den Liebsten nicht mehr so leicht fällt, den Alltag allein zu bewältigen. Vielleicht sind es kleine Dinge: Die Post stapelt sich, das Kochen wird seltener, Termine werden vergessen. Man bietet Hilfe an, doch die Antwort ist oft ein bestimmtes „Das schaffe ich schon allein“.
Dass ältere Menschen Unterstützung brauchen, ist ganz natürlich. Doch es fällt vielen schwer, das anzunehmen. Für die Kinder oder Angehörigen ist das nicht nur emotional belastend, es bringt oft auch Unsicherheit mit sich: Wie geht man mit dieser Situation am besten um?
Warum es so schwer ist, Hilfe anzunehmen
Für viele ältere Menschen ist das Thema Pflege eng mit Kontrollverlust verbunden. Wer Hilfe braucht, fühlt sich schnell als „Last“. Dazu kommt: Die Elterngeneration ist oft geprägt von Pflichtgefühl, Selbstständigkeit und dem Gedanken, „nicht zur Last fallen zu wollen“.
Hilfe anzunehmen heißt auch, sich einzugestehen: Etwas geht nicht mehr wie früher. Und das ist – verständlicherweise – mit Angst verbunden. Angst vor Veränderung, vor Abhängigkeit, vor Fremdbestimmung.
Dazu kommt, dass viele gar nicht wissen, welche Formen der Unterstützung es gibt und dass man sehr viel selbst mitgestalten kann.
So können Sie vorsichtig ins Gespräch kommen
Drängen oder gar überreden führt selten zum Ziel. Besser ist es, gemeinsam kleine Wege zu finden:
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Beobachtungen teilen, keine Vorwürfe machen. Statt zu sagen: „Du kannst das nicht mehr“, lieber fragen: „Ist dir das in letzter Zeit schwerer gefallen?“
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Von sich selbst ausgehen. Zum Beispiel: „Ich mache mir manchmal Sorgen, wenn ich so weit weg bin und du allein zum Arzt musst.“
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Kleine Schritte vorschlagen. Vielleicht geht es nicht gleich um Pflege, sondern erstmal um eine Putzhilfe oder jemanden, der beim Einkaufen hilft.
Wichtig ist: Seien Sie geduldig. Viele ältere Menschen brauchen mehrere Anläufe, um sich mit dem Gedanken an Unterstützung anzufreunden.
Pflege ist nicht gleich Pflege
Pflege bedeutet nicht sofort den großen Einschnitt. Sie kann auch bedeuten, dass jemand einfach ein bisschen im Alltag mithilft. Jemand, der Zeit mitbringt, zuhört und Aufgaben abnimmt.
Ambulante Dienste wie die Pflegesonne helfen dabei, diese Unterstützung passend und behutsam zu gestalten. Immer im Gespräch, immer auf Augenhöhe. Es geht nicht darum, etwas „wegzunehmen“, sondern gemeinsam Wege zu finden, die das Leben leichter machen.
Mit Verständnis und Geduld zum richtigen Zeitpunkt
Wenn Ihre Angehörigen noch keine Hilfe annehmen möchten, bedeutet das nicht, dass sie sie nicht brauchen und auch nicht, dass Sie nichts tun können. Oft hilft es, im Hintergrund erste Informationen zu sammeln, sich selbst zu entlasten und in Kontakt zu bleiben.
Pflege ist kein Tabu. Und Unterstützung anzunehmen ist kein Zeichen von Schwäche, sondern von Stärke.
Wenn Sie Fragen haben oder nicht wissen, wie Sie das Thema bei Ihren Angehörigen ansprechen können, sind wir gern für Sie da.
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