
„Ich muss funktionieren.“
Wer sich um ein Familienmitglied kümmert, der weiß: Pflege ist mehr als eine Aufgabe. Es ist oft eine Herzensangelegenheit. Viele Angehörige wachsen ganz selbstverständlich in die Rolle hinein. Anfangs sind es kleine Handreichungen, irgendwann übernehmen sie immer mehr. Aus Liebe. Aus Pflichtgefühl. Oder auch, weil sie glauben, keine andere Wahl zu haben.
Doch Pflege ist ein Marathon und kein Sprint. Und wer dauerhaft über die eigenen Grenzen geht, zahlt dafür oft mit der eigenen Gesundheit.
Die stille Erschöpfung
Pflegende Angehörige sind mit vielen Herausforderungen konfrontiert: körperliche Belastung, emotionale Sorgen und organisatorische Verantwortung gehören genauso zum Alltag wie der eigene Job und die Familie.
Oft bleibt keine Zeit mehr für eigene Bedürfnisse. Obwohl die Belastung steigt, fällt es vielen schwer, Hilfe anzunehmen. Aus Angst, jemanden zu enttäuschen. Aus dem Gefühl heraus, „nicht schwach sein zu dürfen“.
Dabei ist genau das Gegenteil der Fall: Wer sich rechtzeitig Unterstützung holt, handelt stark und verantwortungsbewusst – für sich selbst und die pflegebedürftige Person.
Woran Sie merken, dass es zu viel wird
Manchmal ist es schwer zu erkennen, wann man an der eigenen Belastungsgrenze ist. Diese Anzeichen sollten Sie ernst nehmen:
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Anhaltende Müdigkeit trotz Schlaf
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Reizbarkeit oder Rückzug
Häufige Kopfschmerzen oder Verspannungen -
Das Gefühl, keine Zeit mehr für sich zu haben
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Gedanken wie „Ich kann nicht mehr“ oder „Ich will einfach nur weg“
Wenn Sie sich hier wiedererkennen, ist es Zeit, innezuhalten und sich Unterstützung zu holen.
Sie müssen nicht alles allein tragen
Es gibt viele Möglichkeiten zur Entlastung: Verhinderungspflege, Tagespflege, hauswirtschaftliche Hilfe oder auch begleitende Gesprächsangebote. Bei der Pflegesonne sprechen wir oft mit Angehörigen, die erst sehr spät nach Hilfe fragen. Dabei machen viele die Erfahrung: Schon kleine Veränderungen können eine große Wirkung haben.
Es ist kein Zeichen von Schwäche, um Hilfe zu bitten. Es ist ein Schritt in Richtung Fürsorge, sowohl für Ihre Liebsten als auch für sich selbst.
Ein kleiner Schritt reicht oft schon aus
Vielleicht bedeutet Unterstützung für Sie gerade nur, dass jemand den Einkauf übernimmt. Oder dass Sie eine Stunde in der Woche für sich haben. Vielleicht sind es Gespräche mit Menschen, die verstehen, was Sie durchmachen. Oder das Wissen, dass jemand da ist, wenn Sie mal ausfallen.
Was auch immer es ist: Warten Sie nicht zu lange. Sie leisten viel und Sie verdienen es, sich auch mal auszuruhen.
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