Kompromiss löst Diskussion um Trassenführung des Radschnellwegs

Die Stadt Bottrop bekommt eine Radschnellwegverbindung nach Essen. Die Fortführung des Radschnellwegs nach Norden über die Gladbecker Straße ist dafür keine Voraussetzung. Die Verbindung nach Gladbeck kann als attraktive Radvorrangroute hergestellt werden. Dies ist das Ergebnis eines gemeinsamen Abstimmungsgesprächs zum Radschnellweg Mittleres Ruhrgebiet zwischen dem NRW-Verkehrsministerium, den Städten Gladbeck, Bottrop und Essen sowie dem Regionalverband Ruhr (RVR) und der Bezirksregierung Münster.

Alle Beteiligten sind sich einig, dass die Innenstädte von Essen, Bottrop und Gladbeck über einen Radschnellweg Mittleres Ruhrgebiet miteinander verbunden werden sollen. In einer ersten Stufe sollen die Abschnitte von Essen zur Bottroper Innenstadt und von der Stadtgrenze Bottrop/Gladbeck zur Gladbecker Innenstadt realisiert werden. Für das strittige Zwischenstück, bei dem eine Route über die Gladbecker Straße und eine Alternativroute über die ehemalige RAG-Bahntrasse zur Diskussion stand, gibt es eine Lösung und zwar in Form einer Radvorrangroute anstelle eines Radschnellwegs.

Diese Radvorrangroute hat einen niedrigeren Standard als ein Radschnellweg, ist aber ein sehr gutes Angebot sowohl für den Alltagsradverkehr als auch für Freizeitradler. “Der Fahrbahnquerschnitt ist geringer als bei einem Radschnellweg, hat aber den Vorteil, dass sich eine Radvorrangroute besser in das bestehende Stadtgefüge integrieren lässt”, sagt Technischer Beigeordneter Klaus Müller. Davon unbenommen ist der Ausbau der ehemaligen RAG-Bahntrasse als zusätzliche Radvorrangroute durch die Stadt Bottrop sinnvoll und grundsätzlich förderfähig.

Mit dem Kompromiss lässt sich nun die von der Stadt gewünschte Radverbindung über die vormalige RAG-Bahn realisieren und zusätzlich eine noch konkreter zu definierende Trasse im Umfeld der Gladbecker Straße. „Die Details der genauen Routenführung dort müssen wir noch prüfen. Außerdem benötigen wir das Votum der Politik”, so Müller.

Für die beiden möglichen Radvorrangrouten müssen zunächst konkretere Planungen entwickelt werden. Da die Routen die Fortführung des Radschnellwegs darstellen, besteht eine gute Förderperspektive durch das Land. Die Förderquote liegt bei 75 Prozent. Diese ist damit geringer als beim Radschnellweg, der mit 85 Prozent gefördert würde, doch dafür sind die Herstellungskosten günstiger, so dass der städtische Eigenanteil in der gleichen Größenordnung liegen könnte.

„Mit dem Radschnellweg nach Essen und den beiden möglichen Radvorrangrouten nach Gladbeck erhalten alle Rad fahrenden ein hervorragendes Angebot für den Alltags- und Freizeitradverkehr“, ist sich Müller sicher.

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