In der Nacht vom 28. auf den 29. September findet im Kulturzentrum August Everding die „nachtfrequenz19 – Nacht der Jugendkultur“ statt. „Die Idee ist, diesen Ort komplett zu bespielen, mit all seinen Räumen, Fluren und Nischen“, erklärt Andreas Kind, Leiter des Kulturamts, das Konzept. Für ihn sei die Veranstaltung so etwas wie die „Extraschicht“ für Jugendliche. Auf allen vier Etagen des Gebäudes finden bei der „nachtfrequenz“ verschiedene Mitmachaktionen statt. Es gibt Auftritte zu bestaunen und für Essen und Getränke ist ebenfalls gesorgt.
Im Erdgeschoss werden die Jugendlichen mit Live-Musik und Poetry-Slams auf einer Bühne begrüßt. „Wir bieten Musik von Jugendlichen für Jugendliche“, sagt Julia Knorr-Urban, Mitarbeiterin der Musikschule, dazu. Ab 22 Uhr können die Jugendlichen dann selbst zum Mikrofon greifen und sich beim Karaoke ausprobieren.
Auf der 1. Etage finden die Besucher die Ausstellung „Auf ganzer Linie“ in der „jungen Galerie“, können sich beim Netzwerk für offene Kinder- und Jugendarbeit mit Snacks und Getränken stärken und kreative Aufkleber gestalten oder Jutebeutel bedrucken. Das Netzwerk für offene Kinder- und Jugendarbeit bietet zum Beispiel Süßigkeiten an, „unter dem Motto ‚an ne Bude vor 100 Jahren‘, passend zum Stadtjubiläum“, so Henning Welz, Leiter des Jugendtreffpunkts „Juca“. Im Kammerkonzertsaal präsentiert das „Figurentheater Fithe“ das Stück „Human Phantoms“. „Es ist das erste Mal, dass die Figurentheatertage auch bei der ‚nachtfrequenz‘ vertreten sind“, freut sich Andreas Kind. Die Mischung aus Tanz- und Figurentheater, bei der eine lebensgroße Figur verwendet wird, wird um 19 Uhr und um 21 Uhr aufgeführt. Die Karten werden vor Ort an die Jugendlichen verteilt. Ein kleines Kontingent an Karten kann aber auch schon vor dem 28. September bestellt werden.
Ein Stockwerk höher präsentiert die Kulturwerkstatt den Workshop „Tape-Art“, bei dem Wände und Flure beklebt und künstlerisch gestaltet werden. Außerdem gibt es einen Luftballonkünstler, eine Fotobox und Präsentationen verschiedener Tanz- und Theaterprojekte und Walk-Acts. Vor einem „Greenscreen“ dürfen Interessierte zum Thema Zeitreise einen eigenen kleinen Film drehen. Ebenfalls auf der 2. Etage bieten die „Lebendige Bibliothek“ und die Hochschule Ruhr West ihre Projekte an. Maren Schröder, Leiterin der „Kinderwelt“ in der „Lebendigen Bibliothek“, möchte mit Hilfe neuer Medien „zeigen, wie lebendig eine Bibliothek sein kann“. Im „Spiele-Casino“ können die Jugendlichen bei der „nachtfrequenz“ Gesellschaftsspiele, Spielekonsolen, wie das „Kuti“ oder eine „PlayStation“ und eine „Virtual-Reality“-Brille ausprobieren. Beim Team der Hochschule Ruhr West können 3D-Zeichnungen angefertigt und ein Computer programmiert werden. „Mit dem kleinen Mikrocomputer ‚Calliope‘ können die Jugendlichen bei uns spielerisch das Programmieren lernen“, sagt Amelie Müller, studentische Hilfskraft der Hochschule.
In der 3. Etage „wird es lauter“, so Delia Luscher, Leiterin der Kulturwerkstatt. Dort wird ein Trommelworkshop angeboten. In der Keramikwerkstatt wird kreativ getöpfert und im Kunstatelier können die Jugendlichen mit verschiedenen Techniken arbeiten „ohne dabei der eigenen Kreativität Grenzen zu setzen“, beschreibt Max Spielvogel, FSJ’ler der Kulturwerkstatt, sein Vorhaben. Beim Programmpunkt „Schauspieler*in in 10 Minuten“ werden verschiedene Stationen abgelaufen, die „einen Eindruck davon geben, was man an einer Schauspielschule lernt“, sagt Delia Luscher.
Für die Eltern bietet das Filmforum eine Komödie an. „Da können die Jugendlichen ihre Eltern abgeben und sich nebenan im Kulturzentrum austoben, ohne dass die Eltern die ganze Zeit daneben stehen“, erläutert Delia Luscher.
Die „nachtfrequenz“ fand zum ersten Mal im Kulturhauptstadtsjahr 2010 statt. Mittlerweile organisieren kulturelle Partner in 90 Städten und Gemeinden Aktivitäten für die „Nacht der Jugendkultur“.
Der Eintritt für die „nachtfrequenz“ in Bottrop ist kostenlos.
Das Faltblatt mit dem Programm der Veranstaltung liegt im Kulturzentrum aus.