Neuer Lieferservice startet jetzt in Bottrop mit städtischer Unterstützung …
Bottroperinnen und Bottroper können sich ihre Einkäufe und Bestellungen an registrierte “LOUISE-Points”, an “LOUISE-Schränke” und nach Hause liefern lassen. Für den kostenfreien Service müssen sich die Kunden unter “www.louise-bottrop.de” registrieren. Die Händler schicken die Waren dann auf den Weg. Alle Bestellungen und Einkäufe, die bis 14 Uhr eingehen, werden noch am selben Tag ab 17.30 Uhr geliefert.
„Wir gehen voran. Mit LOUISE wird Bottroper zum Reallabor“, sagt Oberbürgermeister Bernd Tischler bei der Vorstellung der „LOUISE-City-Station“ in der Altmarkt-Passage. Er freut sich über ein smartes Projekt, dass Klimaschutz und Energieeffizienz bündelt. Denn die Waren werden mit Lastenfahrrädern ausgeliefert.
Neben der nach Hause-Lieferung und der Lieferung zu so genannten “LOUISE-Points” – ähnlich der bekannten Paketshops – gibt es auch zwei Paketschränke, zu denen Kunden ihre Ware liefern lassen können. Einer steht in der “LOUISE-City-Station” in der Altmarkt-Passage und der andere am Bottroper Hauptbahnhof. Damit können Kunden ihre Ware unabhängig von den Geschäftszeiten Tag und Nacht abholen.
Dieses City-Logistik Angebot ist Teil des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Energie geförderten Verbundprojekts „LOUISE – Logistik und innovative Services für urbane Regionen am Beispiel der Emscher-Lippe-Region“, in dem Partner aus Wirtschaft, Wissenschaft und Kommune ein integriertes Stadtlogistiksystem entwickeln und nun erproben.
„Zentrale Anlaufstelle ist die ‘LOUISE-City-Station’ in der Altmarkt-Passage. Hier werden alle Dienstleistungen gebündelt“, erläutert Frank Rottbeck von der Spedition Rottbeck aus Bottrop, der Mitinitiator und Konsortialführer im Projekt ist. „Von hier aus managen wir alle Transporte – ob nach Hause oder zu einem ‘LOUISE-Point’ oder Schrank – sowie die weiteren integrierten Dienstleistungen wie die Anmietung von kleinen Lagerflächen in der City-Station oder auch einen ‘Essen auf Rädern’-Service für Unternehmen und Institutionen. Auch bieten wir den klassischen Paketshop (aber mit „Umkleide“) an, so dass Kunden Ware umgehend bei Nichtgefallen oder mangelnder Passform vor Ort zurückgeben können“, führt Rottbeck weiter aus.
Wer sich seine Waren in die City-Station in der Altmarkt-Passage liefern lässt, kann sie dort gleich ausprobieren. Passen beispielsweise die von Online bestellten Schuhe nicht, sorgen die Rottbeck-Mitarbeiter gleich für die Retour. Bernd Tischler hofft dabei auch eine Stärkung der Innenstadt. Denn wenn die bestellte Ware nicht den Erwartungen aus dem Internet entsprechen, können die Kunden sofort in die Innenstadt gehen und vor Ort kaufen.
„Damit bietet das Projekt mitten in der Innenstadt eine integrierte Logistik- und Handelsdienstleistung an. Das gibt es so in Deutschland noch nicht“, sagt Michael Lücke vom Fraunhofer Institut für Materialfluss und Logistik aus Dortmund, der das Projekt mit angestoßen hat und betreut.
Das Projekt läuft zunächst bis September. Bis dahin soll ein enges Netz von Annahmepunkten entstehen, an dem sich stadtweit Einzelhändler und Büros beteiligen können. „Wir lernen am laufenden Projekt“, sagt Dorothe Lauter von der Wirtschaftsförderung. Sie rechnet damit, dass es ab und zu hakt. „Wir trauen uns zu, unbekannte Wege zu gehen und Kritik auszuhalten.“