
„Energiewendehaus“ verknüpft verschiedene Systeme erneuerbarer Energien
Mit dem Zukunftscampus Bottrop entsteht ein Modellprojekt, das berufliche und akademische Bildung im Bereich der erneuerbaren Energien enger miteinander verzahnt. Ziel ist es, praxisnahe Ausbildung und moderne Studienangebote zu verbinden – und so Fachkräfte für die Energiewende zu gewinnen. Gefördert durch den Just Transition Fund (JTF) der Europäischen Union, soll das Projekt den Strukturwandel im nördlichen Ruhrgebiet weiter vorantreiben. Nach dem Ende des Steinkohlebergbaus setzt Bottrop damit ein starkes Zeichen für Innovation, Nachhaltigkeit und Zukunftsorientierung.
„Wir schaffen Lernorte, an denen Zukunftsthemen greifbar werden“, sagt Prof. Dr. Marcus Rehm von der Hochschule Ruhr West. „Der Zukunftscampus verbindet Handwerk, Wissenschaft und Digitalisierung – genau das braucht die Energiewende.“
Das Projekt Zukunftscampus Bottrop ist am 1. August 2025 gestartet. Bereits im Vorfeld wurden die personellen und organisatorischen Grundlagen geschaffen. In Gesprächen mit den verschiedenen Stadtakteuren wurden Bedarfe, Schnittstellen und mögliche Kooperationen frühzeitig abgestimmt. Der Teamfindungsprozess startete im Oktober 2025. Als erstes Zwischenziel steht nun die Erstellung einer Machbarkeitsstudie auf dem Plan, die die inhaltlichen und organisatorischen Grundlagen des Projekts legt.
Ein zentrales Element dieser Studie – und zugleich des gesamten Vorhabens – ist das geplante „Energiewendehaus“ auf dem Campus des Berufskollegs Bottrop. In diesem Gebäude sollen künftig verschiedene Systeme der erneuerbaren Energien – etwa Photovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Elektrospeicher – intelligent miteinander vernetzt und im Zusammenspiel erprobt werden. Das Energiewendehaus fungiert dabei als Reallabor, in dem Auszubildende und Studierende praxisnah an Fragestellungen der Energiewende arbeiten. In enger Kooperation von Berufskolleg und Hochschule Ruhr West entsteht so ein Ort, an dem Theorie und Praxis unmittelbar ineinandergreifen. Ergänzt wird das Angebot durch digitale Lernformate wie E-Learning-Module, virtuelle Lernumgebungen sowie AR- und VR-Anwendungen, die zeit- und ortsunabhängiges Lernen ermöglichen. Peter Wilhelm, Projektleiter Zukunftscampus der Wirtschaftsförderung Bottrop, sagt zu der Vision: „Mit dem Zukunftscampus wollen wir zeigen, wie Bildung, Technologie und regionale Zusammenarbeit die Energiewende ganz praktisch voranbringen können. Das Energiewendehaus wird dafür ein sichtbares Symbol – ein Ort, an dem Wissen, Neugier und Tatkraft zusammenkommen.“
Träger des Projekts ist die Wirtschaftsförderung Bottrop. Direkte Kooperationspartner sind das Berufskolleg Bottrop und die Hochschule Ruhr West. Unterstützt wird das Vorhaben zudem von der Kreishandwerkerschaft Emscher-Lippe-West und der Handwerkskammer Münster, die gemeinsam dazu beitragen, ein starkes Netzwerk aus Wirtschaft, Handwerk und Wissenschaft in der Region aufzubauen.
(c): Text: Stadt Bottrop, Bild: Wir Lieben Bottrop