So sieht Bottrop aus: Fotograf Michael Kaprol zeigt unsere Stadt im Wandel

Michael Kaprol (mitte) hat die Ausstellung gemeinsam mit Heike Biskup und Michael Stobbe vom Stadtarchiv umgesetzt.

Als eine „architektonische Bestandsaufnahme“ bezeichnet der Fotograf Michael Kaprol seine Ausstellung „timescapes“, die ab Montag, 3. November, an der Ausstellungshalle B12 zu sehen ist. 38 Fotos zeigen Hausfassaden zentraler Straßenzüge in Bottrop. Die Fotos sind ein Abbild der Stadtentwicklung. Auffällig sind die eklektischen Baustile und die unterschiedlichen Erhaltungszustände der Gebäude. „Es ist das Ruhrgebiet. So sieht Bottrop aus“, beschreibt Michael Kaprol das Ergebnis seiner Dokumentation über den Wandel im Straßenbild.

Während der Fototouren durch seine Heimatstadt seien ihm bewusst die verschiedenen Bau- und Stilmerkmal aufgefallen, über die man im Alltag oft hinwegsieht. Dieser bewusste Eindruck spiegelt sich in der Ausstellungskonzeption wider. Im Gang zur Ausstellungshalle werden die großformatigen Fotos so präsentiert, wie sich die Gebäude tatsächlich gegenüberstehen. Für Kaprol ist es faszinierend, welche Kombinationen sich dadurch ergeben. So steht dem futuristisch gestalteten Chillton-Jugendhotel ein gelbes Haus aus den Gründerjahren mit Jugendstil-Ornamenten gegenüber. An vielen Orten finden sich aufwendig gestaltete Fassaden, die den Wohlstand ihrer Erbauer zu Beginn des 20. Jahrhunderts repräsentieren. Durch den Zeitenlauf und verschiedene Anbauten ist die Pracht vergangener Jahre verblasst und partiell überformt.

Die Ausstellung ist ein kleiner Ausschnitt aus einer Dokumentation für das Stadtarchiv. Archivleiterin Heike Biskup will mit den Stadtansichten einen Recherchefundus für künftige Archivar-Generationen anlegen. „In 30 bis 50 Jahren sind die Fotografien historisch“, sagt Heike Biskup. Über 500 Fotos sind bereits gemacht worden. Wie wertvoll so ein Bestand sein kann, merkt die Stadtarchivarin immer wieder, wenn ihre eigenen Recherchen wegen der Bestandslücken unvollständig bleiben müssen.

Michael Kaprol glaubt an die Strahlkraft und Informationsdichte von Fotografien. Anders als bei Videoaufnahmen kann sich der Betrachter viel besser auf die Objekte fokussieren und entdeckt beim genauen Hinsehen immer neue Einzelheiten. Gelegenheit, die oft übersehenen Details genauer zu betrachten, haben die Besucher der B12 Galerie am August-Everding-Kulturzentrum bis zum 29. November. Eröffnet wird die Ausstellung am Montag, 3. November, um 18 Uhr von Bürgermeisterin Monika Budke und Stadtarchivarin Heike Biskup.

(c): Text & Bild: Stadt Bottrop

Wir lieben Bottrop - Redaktion

Wir lieben Bottrop - seit mehr als 13 Jahren!

Jetzt suchen